Arbeitsmarkttheorien
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Arbeitsmarkttheorien

Arbeitsmarkttheorien beschäftigen sich mit den Prozessen und den Strukturen auf dem Arbeitsmarkt. Sie untersuchen Verhalten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern und betrachten, wie sich diese auf die Geschehnisse auf dem Arbeitsmarkt auswirken. Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Theorien zu dem Thema, die von teils sehr unterschiedlichen Standpunkten ausgehen.

Die wichtigsten Arbeitsmarkttheorien

Es gibt sehr viele Ansätze, um die Gesetzmäßigkeiten des Arbeitsmarktes und der Beschäftigung von Menschen in eine allgemeingültige Theorie zu fassen. Dies sind die wichtigsten:

  • Die neoklassische Theorie betrachtet den Arbeitsmarkt wie einen Gütermarkt: Es gibt ein Angebot (Arbeitnehmende) und eine Nachfrage (durch Arbeitgeber). Der Mechanismus, der hier das Gleichgewicht regelt, ist die Lohnhöhe. Kommt es zu Arbeitslosigkeit, ist das nach der neoklassischen Theorie eine Folge von zu hohen Löhnen. Eine unfreiwillige und dauerhafte Arbeitslosigkeit kennt die neoklassische Theorie also nicht, da die Arbeitskräfte, die wirklich arbeiten möchten, einfach ihre Lohnforderungen senken müssten. Der Staat sollte möglichst nicht regulierend eingreifen.
  • Das Keynesianische Modell wurde nach der Weltwirtschaftskrise vom britischen Ökonom John Maynard Keynes vorgestellt – es steht der neoklassischen Theorie teilweise direkt entgegen. Keynes zufolge ist es wichtig, die Binnennachfrage und damit die Wirtschaft zu stärken, um mehr Stellen für Arbeitnehmende zu schaffen. Dafür kann und soll sich der Staat verschulden, um die geeigneten Investitionen zu tätigen. Die Löhne dürften nicht sinken, stattdessen sollten Kurzarbeiter- und Arbeitslosengeld gezahlt werden.
  • Die Insider-Outsider-Theorie geht davon aus, dass einige Arbeitskräfte eine Marktmacht besitzen, die andere nicht haben: Insider sind bereits in Unternehmen eingestellt, eingearbeitet und qualifiziert. Die Unternehmen haben in sie investiert und möchten diese Investition nicht verlieren. Das stärkt die Verhandlungsposition von Insidern, die dadurch etwa einen höheren Lohn verlangen können. Outsider hingegen, also Arbeitslose, haben diese Macht nicht – sie bieten noch keinen Mehrwert und werden neben ihrer Bezahlung nach der Einstellung auch Einstellungs- und Einarbeitungskosten verursachen. Insider können durch ihre Verhandlungsmacht dafür sorgen, dass Unternehmen nicht mehr die finanziellen Mittel haben, Outsider einzustellen. Es kommt zu unfreiwilliger Arbeitslosigkeit.
  • Die Segmentationstheorie arbeitet mit der Annahme, dass sich mehrere Arbeitsmärkte im gesamten Arbeitsmarkt bilden: Je nach belegbaren Qualifikationen sind die potenziellen Arbeitnehmer universell oder nur eingeschränkt einsetzbar, was für unterschiedlich starke Fluktuationen und auch für unterschiedliche Löhne sorgt. Bei der Segmentationstheorie gibt es mehrere Ansätze, wie Werner Sengenberger 1987 in seinem Werk „Struktur und Funktionsweise von Arbeitsmärkten. Die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich“ dargelegt hat.

Es gibt zudem eine ganze Anzahl von Weiterentwicklungen der einzelnen Konzepte, etwa die Humankapitaltheorie, die Suchtheorie und die Effizienzlohntheorie. Sie sind komplexer als die frühen Theorien, die viele Aspekte des Arbeitsmarktes außer Acht lassen.

Arbeitsmarkttheorie heute

Die neoklassische Theorie greift regelmäßig zu kurz, weil sie von einer homogenen Arbeiterschaft ausgeht, die mobil und gut informiert ist. Die Realität ist vielschichtiger: Auch wenn die Agentur für Arbeit versucht, mit Informationen dafür zu sorgen, dass arbeitssuchende Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von allen Möglichkeiten erfahren, gehen diese Anstrengungen häufig am Ziel vorbei. Für viele Menschen spielt nicht allein der Lohn eine Rolle, sondern etwa auch der Arbeitsort und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch der Staat agiert anders, als die neoklassische Theorie es vorsieht, indem er zum Beispiel einen Mindestlohn vorschreibt und Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld zahlt. Aktuelle Arbeitsmarkttheorien müssen diesen vielfältigen Aspekten Rechnung tragen.

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