Personalfreisetzung
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Personalfreisetzung

Die Definition von Personalfreisetzung ist die Sammlung der Maßnahmen, die Arbeitgeber ergreifen können, um einem Personalüberhang entgegenzuwirken. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die Personalkosten einen wesentlichen Faktor der allgemeinen Geschäftskosten ausmachen – hier gibt es oft Sparpotenzial. Allerdings ist nicht immer die Kündigung nötig, bei der immer auch der Betriebsrat konsultiert werden muss. Es gibt auch verschiedene interne Möglichkeiten der Personalfreisetzung.

Verschiedene Arten von Personalfreisetzung

Das Personalmanagement hat verschiedene Möglichkeiten, wenn es zu viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die anfallenden Aufgaben gibt. Die sogenannte externe Personalfreisetzung ist der Personalabbau (also Kündigungen). Das sollte allerdings das letzte Mittel sein. Vorher gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, ohne eine Kündigung auszusprechen. Hier wird von der internen Personalfreisetzung gesprochen.

Die externe Personalfreisetzung

Gibt es keine anderen Möglichkeiten für den Abbau der zu großen Arbeitskraft, können Arbeitgeber (immer in Absprache mit dem Betriebsrat) Kündigungen aussprechen. Dazu gibt es aber genaue Regelungen im Arbeitsrecht, die Unternehmen auf jeden Fall beachten müssen. Weitere Optionen für den internen Personalabbau sind beispielsweise:

  • frühzeitige Pensionierungen für einige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
  • das Angebot der Altersteilzeit
  • Aufhebungsverträge

Zudem können Unternehmen befristete Verträge auslaufen lassen. Eine weitere Möglichkeit für den Personalabbau ist es, keine neuen Mitarbeitenden anzustellen, wenn im Rahmen der üblichen Fluktuation einige Angestellte das Unternehmen verlassen.

Überstunden abbauen, Kurzarbeit und mehr: Die interne Personalfreisetzung

Nicht immer muss ein hoher Personalbestand zu einer Kündigung führen. Die interne Personalfreisetzung eröffnet Arbeitgebern verschiedene Optionen zur Senkung der Arbeitsstunden, ohne dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren Job verlieren. Zu diesen Optionen zählen:

  • der Abbau von Überstunden, die die Mitarbeitenden gesammelt haben
  • Kurzarbeit
  • die Umwandlung von Vollzeitstellen in Teilzeitstellen
  • Versetzung von Mitarbeitenden an einen anderen Standort des Unternehmens
  • Schulungen und Weiterbildungen, die Mitarbeitende für andere Stellen im Unternehmen qualifizieren, an denen Bedarf besteht

Für die Umwandlung von Voll- in Teilzeitstellen ist die Zustimmung der Mitarbeitenden nötig. Die Kurzarbeit hat den Vorteil, dass sie von staatlicher Seite finanziell unterstützt wird.

Neben diesen Optionen haben Unternehmen immer auch die Möglichkeit, durch die Akquise neuer Aufträge den Personalbedarf zu erhöhen, sodass eine Freisetzung unnötig wird.

Ursachen für die Notwendigkeit der Personalfreisetzung

Es gibt zahlreiche verschiedene Ursachen dafür, dass eine Personalfreisetzung nötig wird:

  • Im Zuge von Unternehmensfusionen fallen oft einige Stellen weg, da durch die Zusammenlegung der Personalbestand höher ist als nötig.
  • In manchen Branchen (wie etwa dem Tourismus) kann es zu starken saisonalen Schwankungen kommen, die den Personalbedarf senken.
  • Technischer Fortschritt durch Digitalisierung und Automatisierung kann speziell in produzierenden Unternehmen dafür sorgen, dass weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird.
  • Bei Schließungen von Standorten besteht meist ein großer Überhang an Personal.
  • Kommt es zu Umsatzverlusten (wie es zum Beispiel während der Pandemie in vielen Branchen der Fall gewesen ist), sind oft zu viele Arbeitskräfte für die anfallenden Aufgaben vorhanden.
  • Fehlkalkulationen können ebenfalls dazu führen, dass ein Unternehmen mehr Mitarbeitende hat, als es eigentlich benötigt.

Die Ursachen für einen Personalüberhang können also externen Umständen geschuldet sein, aber auch auf interne Fehler oder Fehleinschätzungen zurückgehen.

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Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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