Emotionale Intelligenz
Eldo Hell
Eldo Hell versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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Emotionale Intelligenz

Der Begriff der emotionalen Intelligenz beschreibt die Fähigkeit einer Person, ihre eigenen Gefühle und auch die emotionalen Stimmungen anderer Menschen zu erfassen, zu verstehen, sie beeinflussen und sie nutzen zu können. Es handelt sich um einen Aspekt, um den der Begriff der herkömmlichen Intelligenz erweitert wurde: Nachdem das Thema schon länger Beachtung gefunden hatte, haben die Psychologen Peter Salovey und John Mayer 1990 die Bezeichnung „emotionale Intelligenz“ erfunden. Autor Daniel Goleman schrieb daraufhin 1997 ein Buch über den EQ als Ergänzung zum IQ.

Emotionale Intelligenz: Die vier Kompetenzen

Peter Salovey und John Mayer haben die emotionale Intelligenz in vier Kompetenzen unterteilt:

  • Emotionen wahrnehmen – Jemand stellt Gefühle bei sich und anderen fest; Letzteres gelingt durch die Beobachtung von Gestik, Mimik und Tonfall der anderen Person.
  • Emotionen verstehen – Jemand besitzt Empathie genug, die Gründe für die jeweilige Emotion zu verstehen und sie anhand der Situation richtig einzuordnen.
  • Emotionen beeinflussen – Jemand beherrscht die Selbstregulation, kann also seine eigenen Gefühle kontrollieren, und kann darüber hinaus positiv auf das Gegenüber einwirken.
  • Emotionen nutzen – Da starke Gefühle mit viel Energie einhergehen, lassen sie sich kanalisieren und nutzen, sowohl bei sich selbst als auch bei anderen.

Wer Emotionen erkennen, nachvollziehen und richtig darauf eingehen kann, hat es im Arbeitsumfeld und gerade auch als Führungskraft leichter. Stimmungen unter den Kollegen und Kolleginnen nachzuspüren, ihnen auf den Grund zu gehen und sie in die richtige Richtung zu lenken, ist eine wertvolle Fähigkeit. Wer die Fähigkeit hat, Empathie zu zeigen, wird oft als bessere Führungskraft wahrgenommen.

Tests für die emotionale Intelligenz

Es gibt verschiedene Tests, mit denen etwa Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den Grad emotionaler Intelligenz bei ihren Führungskräften messen können:

  • Das Emotional Intelligence Inventar nach Dr. Lars Satow arbeitet mit Selbstbeschreibungen und ermittelt Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis, Überzeugungskraft und emotionale Selbstkontrolle.
  • Das Emotional Competence Inventory nach Daniel Goleman zieht neben der Selbsteinschätzung auch die Fremdwahrnehmung heran und bewertet Fähigkeiten im Team und Einfühlungsvermögen, Selbstbewusstsein, Selbststeuerung und Selbstmotivation.
  • Der Mayer-Salovey-Caruso-Test stellt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mehr als 100 Aufgaben, die an den klassischen Test zur Ermittlung des IQ erinnern und vier Bereiche abdecken, nämlich die Wahrnehmung und das Verstehen von Emotionen, ihre Nutzung und die Beeinflussung. 

Die Tests zur emotionalen Intelligenz sind für Arbeitgeber deshalb wichtig, weil intelligente Menschen nicht zwingen auch über einen hohen EQ, also über hohe emotionale Intelligenz, verfügen müssen. Einfühlungsvermögen ist eine wichtige Kompetenz, wenn jemand Menschen führen soll. Teamleiter mit hoch entwickelten emotionalen Fähigkeiten spüren schneller, wenn es jemandem aus dem Team nicht gut geht.

Ist jemand aus der Belegschaft etwa unzufrieden mit bestimmten Umständen am Arbeitsplatz und kommuniziert dies nicht nach oben, kann er eine negative Emotion ins Team tragen: Wenn die Person sich laufend bei anderen beschwert und schlechte Laune verbreitet, können die Produktivität und das Befinden aller darunter leiden. Eine Führungskraft mit den oben genannten Kompetenzen und umfassender emotionaler Intelligenz kann die Person nach dem Grund für den Unmut fragen und alles daransetzen, Abhilfe zu schaffen. Auf diese Weise lässt sich die Unzufriedenheit in Zufriedenheit verwandeln und die schlechte Laune im Arbeitsalltag schwindet.

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