Gutscheine für Mitarbeiter: Steuervorteile und Motivation einfach erklärt​​​​​​​
Ein Mitarbeiter bekommt einen Gutschein überreicht.
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Gutscheine für Mitarbeiter: Steuervorteile und Motivation einfach erklärt​​​​​​​

Ein Mitarbeiter bekommt einen Gutschein überreicht.

In der modernen Arbeitswelt sind Mitarbeiter das wertvollste Kapital eines Unternehmens. Um ihre Motivation und Zufriedenheit zu steigern, setzen viele Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen auf verschiedene Anreizsysteme. Eine besonders beliebte Form der Wertschätzung sind Gutscheine für Mitarbeiter. Diese bieten nicht nur einen direkten Nutzen für die Angestellten, sondern können auch steuerliche Vorteile für das Unternehmen mit sich bringen, insbesondere im Hinblick auf den geschuldeten Arbeitslohn. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Vorteile von Gutscheinen, die steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte sowie die gesetzlichen Höchstgrenzen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Monatliche Freigrenze für steuerfreie Sachbezüge: 50 Euro pro Mitarbeiter
  • Gutscheine gelten als Sachzuwendungen und können steuerfrei sein
  • Bei Überschreitung der Grenze: Pauschalbesteuerung mit 30 % möglich
  • Sozialversicherungsfreiheit bei Einhaltung der Freigrenze
  • Verschiedene Gutscheinarten: Warengutscheine, Tankgutscheine, Geldkarten etc.
  • Besondere Anlässe (z. B. Geburtstag, Hochzeit) erlauben 60 Euro Gutscheinwert
  • Sorgfältige Dokumentation der Gutscheinausgabe wichtig
  • Gutscheine können zur Mitarbeitermotivation und -bindung beitragen

Vorteile von Gutscheinen für Mitarbeiter

Motivation und Wertschätzung

Gutscheine für Mitarbeiter sind eine effektive Möglichkeit, Angestellte zu belohnen und ihre Leistungen anzuerkennen. Sie sind flexibel einsetzbar und können individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt werden. Ob ein Restaurantbesuch, ein Warengutschein, eine Geldkarte oder ein Tankgutschein – die Auswahlmöglichkeiten vom Gehaltsextra sind vielfältig und bieten eine gute Alternative zur klassischen Gehaltserhöhung.

Mitarbeitergutscheine in Form von Mitarbeitergeschenken bieten nicht nur für die Angestellten, sondern auch für das Unternehmen finanzielle Vorteile. Richtig eingesetzte und zweckgebundene Gutscheine für Mitarbeiter, können von der Steuer befreit werden, und so die Lohnnebenkosten senken. Laut Einkommensteuergesetz (EStG) sind bestimmte Leistungen bis zu einem bestimmten Höchstbetrag abgabenfrei. Diese zweckgebundene Nutzung führt zu einer Reduktion der Nebenkosten vom Lohn und ist ein bedeutender Vorteil für die ArbeitgeberIn.

benefits handout

Mitarbeiterbenefits – Mehr als nur ein Gutschein

Über die üblichen Sachbezüge hinaus existieren viele Möglichkeiten, die Mitarbeiterbindung zu stärken und gleichzeitig Unternehmensausgaben zu optimieren. Dieses kostenlose Handout bietet einen prägnanten Überblick über die wesentlichen Aspekte von Mitarbeiter-Benefits mit Belonio.

Erhöhung der Mitarbeiterbindung durch Gutscheine für Mitarbeiter

Durch regelmäßige und gezielte Anerkennung steigt die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. Dies kann die Fluktuation verringern und langfristig für ein harmonisches Arbeitsklima sorgen.

Zusätzliche Vorteile

Neben den bereits erwähnten Vorteilen können Unternehmen auch von anderen steuerlichen Begünstigungen profitieren. So sind beispielsweise Erholungsförderungen unter bestimmten Voraussetzungen steuerbefreit und können als zusätzliche Förderungen an Mitarbeiter gewährt werden.

Steuerliche Aspekte und Sozialabgaben

Von der Steuer befreite Sachzuwendungen

Gutscheine für Mitarbeiter gelten als Sachzuwendungen und können unter bestimmten Bedingungen steuerfrei gewährt werden. Seit dem 1. Januar 2022 beträgt die monatliche Freigrenze bzw. Sachbezugsfreigrenze für von der Steuer befreite Sachbezüge 50 Euro pro Mitarbeiter (§ 8 Abs. 2 Satz 11 EStG). Bis zu dieser Grenze sind keine Lohnsteuer und keine Sozialabgaben fällig.

Abgrenzung zu Geldleistungen

Wichtig ist, dass es eine klare Abgrenzung zwischen Mitarbeitergutscheinen und den Geldleistungen gibt. Geldleistungen sind grundsätzlich steuerpflichtig und sozialversicherungspflichtig, während Geldsurrogate unter die genannten Freibeträge fallen können. Warengutscheine, Sachbezugskarten und Tankgutscheine müssen daher für konkrete Waren oder Dienstleistungen ausgestellt werden und dürfen nicht in Bargeld umwandelbar sein. Die Karten sind hier eine beliebte Option, da sie für eine Vielzahl von Akzeptanzstellen genutzt werden können und da sie die Vergütung nicht direkt erhöhen, was wiederum die Lohnsteuer und Sozialversicherung nicht belastet.

Arbeitslohn und Pauschalbesteuerung

Wenn der freie Geldbetrag von 50 Euro pro Monat überschritten wird, können Geldsurrogate pauschal mit 30 % versteuert werden (§ 37b EStG). Diese Pauschalsteuer übernehmen Arbeitgeber, wodurch die Gutscheine für Mitarbeiter weiterhin von der Steuer befreit bleiben. Dies ist besonders vorteilhaft, da es den geschuldeten Arbeitslohn des Mitarbeiters nicht erhöht und somit keine zusätzlichen Sozialabgaben fällig werden.

Alles zum Thema Sachbezug

Sozialversicherungsrechtliche Behandlung

Für die Sozialversicherung gelten die gleichen Regeln, wie für die Befreiung von der Steuer: Solange die Freigrenze bzw. der Geldbetrag von 50 Euro eingehalten wird, sind keine Sozialversicherungsbeiträge fällig. Bei Überschreitung der Freigrenze und Anwendung der Pauschalbesteuerung werden ebenfalls keine zusätzlichen Sozialversicherungsbeiträge erhoben. Die Gutscheine bleiben somit sozialversicherungsfrei.

Sachlohn statt Barlohn

Die steuerlichen Vorteile beziehen sich auf die Umwandlung von Barlohn in Sachleistung. Sachleistungen sind bis zur genannten Grenze steuer- und sozialversicherungsfrei, während die Barzahlung immer steuer- und sozialversicherungspflichtig ist. Dies macht Gutscheinkarten zu einer attraktiven Alternative zur klassischen Gehaltszahlung.

Gehaltszahlung in Sachlohn

Eine Gehaltsumwandlung von einer klassischen Gehaltszahlung in die Sachvergütung kann für beide Parteien vorteilhaft sein. Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, einen Teil ihres Gehalts in steuer- und sozialversicherungsfreie Gutscheine umzuwandeln, was zu einer höheren Nettovergütung führt. Für das Unternehmen bedeutet dies eine Reduzierung der Nebenkosten vom Lohn.

Höchstgrenzen und Regelungen

Die Einhaltung der Höchstgrenze von 50 Euro pro Monat ist entscheidend, um die steuerlichen Vorteile nutzen zu können. Hier einige wichtige Punkte, die Unternehmen beachten sollten:

Pro Mitarbeiter und Monat

Die 50 Euro Grenze gilt pro Mitarbeiter und pro Monat. Nicht genutzte Beträge können nicht in den nächsten Monat übertragen werden. Diese Grenze ist als Höchstbetrag zu verstehen, der nicht überschritten werden darf, um die Steuerfreiheit zu gewährleisten.

Liegt ein besonderes Ereignis vor?

In diesem Falle zählt eine Höchstgrenze von 60 Euro (JobPresent) pro Anlass an Gutscheine für Mitarbeiter als Mitarbeitergeschenk. Zu einem besonderen Ereignis zählt:

  • Geburtstag
  • Beförderung oder bestandene Prüfung
  • Dienstjubiläum
  • Pensionierung
  • Verlobung, Hochzeit oder Silberhochzeit
  • Geburt oder Taufe eines Kindes

Wichtig:

Weihnachten und Ostern gelten nicht als besondere Anlässe für Mitarbeitergutscheine und fallen daher unter die 50 Euro Grenze, egal ob es sich zum Beispiel um Bezahlkarten oder Gutscheine handelt.

Mehrere Gutscheine

Es können auch mehrere Gutscheine für Mitarbeiter pro Monat ausgestellt werden, solange die Gesamtsumme 50 Euro nicht überschreitet. Dies bietet Flexibilität in der Auswahl der Gutscheinkarten und Zuwendungen.

Dokumentation

Eine sorgfältige Dokumentation ist essenziell. Unternehmen sollten genau festhalten, wann und in welcher Höhe Gutscheine ausgegeben wurden, um im Falle einer Steuerprüfung alle relevanten Informationen vorlegen zu können. Das Finanzamt legt hierbei großen Wert auf eine ordnungsgemäße Dokumentation der Unterstützungen.

Sachbezug in der Lohnabrechnung

In diesem Artikel werden die zentralen Aspekte von Sachleistungen in der Gehaltsabrechnung beleuchtet. Er erläutert, wie sich Sachbezüge von Barlohn unterscheiden, welche Freibeträge gelten, wie die Berechnung erfolgt und welche steuerlichen Vorteile sich daraus ergeben.

Beispiel Sachbezug Lohnabrechnung, wo ein Stift drauf liegt.

Essenszuschuss und Essensmarken

Ein Essenszuschuss kann ebenfalls als von der Steuer befreiter Sachbezug gewährt werden. Marken fürs Essen oder digitale Verpflegungsgutscheine sind hierbei eine praktische Lösung. Diese dürfen einen festgelegten Freibetrag nicht überschreiten, um von der Steuer befreit zu bleiben.

Kostenerstattung und Förderungen

Neben Gutscheinen können auch Kostenerstattungen und Förderungen eine attraktive Möglichkeit der Mitarbeitervergütung bzw. Mitarbeitergeschenke sein.

Erstattung von Kosten

Unternehmen können den Mitarbeitern die Kosten für bestimmte Ausgaben erstatten, beispielsweise für Weiterbildungen oder Fahrtkosten. Diese Erstattungen müssen jedoch sorgfältig dokumentiert und nachgewiesen werden, um steuerliche Vorteile zu genießen.

Zuschüsse

Monetäre Unterstützungen können ebenfalls steuer- und abgabenfrei gewährt werden, wenn sie den gesetzlichen Kriterien entsprechen. Ein Beispiel hierfür ist die Erholungsbeihilfe, die unter bestimmten Bedingungen frei von Steuern ausgezahlt werden kann.

Zusätzliche Hinweise

Einlösung und Verwaltung

Bei der Ausgabe der Gutscheine für Mitarbeiter sollte darauf geachtet werden, dass die Einlösung einfach und kundenfreundlich gestaltet ist. Mitarbeiter sollten klar darüber informiert werden, wo und wie sie ihre Gutscheinkarten nutzen können. Eine gute Übersicht über die Einsatzstellen ist hierbei hilfreich.

Das Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) regelt die Aufsicht über Zahlungsdienste in Deutschland und ist relevant für die Nutzung von Gutscheinen, Geldkarten und Sachbezugskarten für Mitarbeiter. Es stellt sicher, dass Zahlungsdienste sicher, transparent und regulierungskonform sind. Unternehmen, die solche Zahlungsmittel ausgeben, müssen die Anforderungen des ZAG erfüllen, einschließlich der Lizenzierung durch die BaFin, um den Schutz und die Stabilität im Zahlungsverkehr zu gewährleisten.

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BMF-Schreiben

Aktuelle Regelungen und Hinweise zur steuerlichen Behandlung von Gutscheinen können den BMF-Schreiben entnommen werden. Diese bieten eine wertvolle Orientierung und helfen, steuerliche Fehler zu vermeiden.

Regelungen zur Umwandlung

Bei der Gehaltsumgestaltung sollten Unternehmen sicherstellen, dass die umgewandelten Beträge nicht als Direktvergütung behandelt werden. Dies kann durch eine klare vertragliche Regelung und eine entsprechende Kommunikation mit dem Finanzamt sichergestellt werden.

Durch die richtige Anwendung und die Berücksichtigung der genannten Aspekte können Gutscheine für Mitarbeiter zu einem wertvollen Bestandteil der Unternehmensstrategie werden, der sowohl die Motivation der Mitarbeiter als auch die steuerliche Effizienz des Unternehmens erhöht.

Weitere Vorteile und Anwendungsbeispiele

Neben den bereits genannten Vorteilen können Gutscheine auch zur Unterstützung von Mitarbeitern in besonderen Lebenslagen eingesetzt werden. Beispielsweise kann Erholungsbeihilfe (JobRelax) dazu beitragen, dass Mitarbeiter sich nach stressigen Phasen erholen und neue Energie tanken. Diese Zuwendungen sind bis zu einem bestimmten Betrag von der Steuer befreit und können einmal jährlich gewährt werden.

Flexibilität und Vielfalt

Die Vielfalt der Gutscheinarten – von Tank- über Warengutscheine bis hin zu Geldkarten – ermöglicht es Unternehmen, individuelle Präferenzen der Mitarbeiter zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Anreize zu bieten.

Bindung und Rekrutierung

Ein attraktives Gutscheinprogramm kann auch ein wichtiges Instrument in der Rekrutierung neuer Talente sein. Potenzielle Mitarbeiter schätzen flexible und steueroptimierte Zusatzleistungen, was die Attraktivität des Arbeitgebers auf dem Arbeitsmarkt erhöht.

Rechtskonformität und Beratung

Um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, sollten Unternehmen sich regelmäßig über aktuelle Regelungen informieren und gegebenenfalls steuerliche Beratung in Anspruch nehmen. Dies gilt insbesondere für die Dokumentation und die Einhaltung der Kriterien für von der Steuer befreite Prämien.

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Beispiel aus der Praxis

Ein Beispiel aus der Praxis ist ein Unternehmen, das Gutscheine für Mitarbeiter monatlich im Wert von 50 Euro zur Verfügung stellt, zum Beispiel über den Sachbezug (Job50). Dieser Wert kann bei zahlreichen Akzeptanzstellen bzw. Partnern genutzt werden, was den Mitarbeitern eine hohe Flexibilität bietet. Ein anderes Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern Tankgutscheine an, die ebenfalls von der Steuer befreit sind und zur Senkung der täglichen Fahrtkosten beitragen.

Durch die gezielte Nutzung der Gutscheine für Mitarbeiter können Unternehmen nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Steueroptimierung leisten. Ein durchdachtes Gutscheinprogramm ist somit eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Fazit

Gutscheine für Mitarbeiter sind ein effektives Mittel und eine echte Alternative zur klassischen Gehaltserhöhung, um Motivation und Zufriedenheit zu steigern und gleichzeitig von steuerlichen Vorteilen gemäß dem Einkommensteuergesetz (EStG) zu profitieren. Wichtig ist, dass Unternehmen die gesetzlichen Regelungen und Höchstgrenzen des EStG sowie die Anforderungen des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes (ZAG) beachten, um die Sozial- und Steuerfreiheit zu gewährleisten.

Mit der richtigen Planung und Umsetzung können Gutscheine für Mitarbeiter eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden Vergütungssystem sein und zur langfristigen Bindung der Mitarbeiter beitragen. Geldleistungen hingegen sollten gezielt eingesetzt werden, da sie steuerpflichtig und sozialversicherungspflichtig sind und somit den Arbeitslohn erhöhen. Indem Unternehmen beide Instrumente geschickt kombinieren, können sie ein attraktives und steuerlich optimiertes Anreizsystem schaffen. Arbeitgeberleistungen wie Sachbezugskarten und ähnliche Gutscheine für Mitarbeiter bieten hier eine flexible und vielseitige Möglichkeit, da sie bei vielen Einsatzstellen genutzt werden können. Die genauen Kriterien und Bedingungen, einschließlich der Sachbezugsfreigrenze und dem Zufluss, sollten jedoch stets beachtet werden, um die vollen Vorteile auszuschöpfen und rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

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Vivian Elbers
Vivian Elbers ist seit mehreren Jahren als Redakteurin im Benefit-Kosmos tätig. Als angehende Marketing Managerin produziert sie mit ihrer Expertise verschiedene informative Inhalte für das Journal und klärt die Leser:innen über die aktuellsten Themen in der HR-Welt auf.

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