Die Definition von Kernkompetenz (engl. core competence) ist in einem Unternehmen die zentrale Kompetenz, die ihm gegenüber den Wettbewerbern einen Vorteil auf dem Markt verschafft. Kernkompetenzen sind klar von anderen wertvollen, aber austauschbaren Fähigkeiten abzugrenzen. Synonyme für den Begriff sind etwa „Schlüsselfähigkeit“, „Schlüsselkompetenz“ oder „Kernfähigkeit“. Es ist für Kernkompetenzen immanent, dass Mitarbeitende sie mitbringen oder entwickeln und einbringen.
Kernkompetenz ist eine Fähigkeit
Kernkompetenzen sind keine dinglichen Ressourcen – keine Maschinen oder Tools. Stattdessen handelt es sich dabei um Wissen, das Menschen mitbringen. In vielen Fällen kann dieses Wissen auch kombiniert und weiterentwickelt werden, was dem Unternehmen einen entscheidenden Vorsprung vor der Konkurrenz einbringt.
Diese Kompetenzen können bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens eine wichtige Rolle spielen: Stellt das Unternehmen fest, dass es wegen des Fachwissens einer oder mehrerer Angestellter einen Vorsprung vor der Konkurrenz (Wettbewerbsvorteil) hat, kann die besondere Kompetenz zum Kern der Unternehmensstrategie werden. Das gilt vor allem dann, wenn der entscheidende Schritt ohne die entsprechenden Personen in anderen Unternehmen nicht so leicht reproduzierbar ist: Das Unternehmen ist hier besser als alle seine Konkurrenten.
Grundsätzlich gilt, dass eine Kernkompetenz nur als solche zu betrachten ist, wenn sie der Wertschöpfung im Unternehmen dient.
Kernkompetenz muss im Unternehmen gehalten werden
Da es sich bei im Betrieb vorhandenen Kernkompetenzen um immaterielle Ressourcen handelt, ist es unabdingbar, sie für das Unternehmen nutzbar zu machen. Dafür sind zwei Schritte besonders wichtig:
- Individuell vorliegende Fähigkeiten müssen dem Unternehmen zugänglich gemacht werden, damit andere Mitarbeitende sie erlernen und umsetzen können. Dazu ist es nötig, dass die entsprechenden Experten mit dem Wissensmanagement der Firma eng zusammenarbeiten und Konzepte erarbeiten, mit denen die speziellen Fähigkeiten weitergegeben werden können. Schulungen helfen dabei, die Kompetenzen als Teil des unternehmenseigenen Systems zu verankern.
- Die Mitarbeitenden mit der core competence müssen im Unternehmen gehalten werden. Es ist essenziell, dass sie ihre Fähigkeit an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Gleichermaßen wichtig ist allerdings, dass sie nicht den Arbeitgeber wechseln und ihre Kompetenz dort zur Verfügung stellen. Sonst fällt der Wettbewerbsvorteil in sich zusammen.
Nicht nur der Weggang einer Person mit einer Kernkompetenz ist ein Risiko für ein Unternehmen, das seine Strategie auf die jeweilige Fähigkeit ausgerichtet hat: Auch im Krankheitsfall kann es zur Beeinträchtigung der Arbeit kommen, wenn das Wissen fehlt. Daher ist es besonders wichtig, dass es in der Abteilung weitergegeben und unternehmensintern abgelegt wird, damit Schulungen durchgeführt werden können.
Das sind die Vorteile einer Kernkompetenz
Eine Core Competence (englischer Begriff für Kernkompetenz) kann dazu führen, dass bestimmte Routinen, Arbeitsabläufe oder Prozesse in einem Unternehmen besser ablaufen als in anderen Betrieben. Sie kann die Kundenerfahrung verbessern oder die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen. Beispiele für Kernkompetenzen können aus ganz verschiedenen Bereichen stammen, etwa:
- Management
- Marketing
- Vertrieb
- Service
- Produktion
- Verwaltung
- Buchhaltung
Das Wissen und die Erfahrungen, die die Mitarbeitenden mitbringen und idealerweise kombinieren, erlauben es dem Unternehmen, Herausforderungen besser zu meistern als andere Anbieter. Sie sind, nachdem die ursprünglichen Träger sie preisgegeben haben, im Unternehmen ausbaufähig, sodass es seine strategischen Entscheidungen im Hinblick auf sie treffen kann.