Unter einer Querschnittsfunktion (englisch: cross-divisional function) wird die Verwaltung verschiedener Themengebiete und Funktionsbereiche in einem Unternehmen verstanden, die nicht zum Hauptgeschäft gehören. Ein Unternehmen gehört einer bestimmten Branche an und bietet ein bestimmtes Produkt respektive eine Dienstleistung an. Gleichzeitig muss es Abteilungen führen, die ebenfalls notwendige Aufgaben über mehrere Hauptlinien hindurch erledigen, damit das Unternehmen als solches funktionieren kann.
Beispiele für die Querschnittsfunktion
Es gibt in jedem Unternehmen neben dem Hauptgeschäft verschiedene Querschnittsfunktionen, die für einen geordneten Ablauf funktionieren müssen, etwa:
- HR/Personalwesen
- Controlling
- Logistik
- IT
- Programmmanagement
- Forschung und Entwicklung
- Unternehmensleitung / Business Development
- Qualitätsmanagement (Quality Management)
Jede Querschnittsfunktion hat ihre eigene Abteilung und ihren eigenen, abgetrennten Aufgabenbereich, der sich über verschiedene andere Abteilungen erstreckt. Die HR-Verantwortlichen etwa kümmern sich nicht um das hergestellte Produkt, sondern ausschließlich um die Mitarbeitenden. Sie rekrutieren, führen Bewerbungsgespräche, stellen ein, kümmern sich um Weiterbildungen oder führen Mitarbeitergespräche. Damit haben sie einen starken Einfluss auf alle Bereiche des Unternehmens.
Das Gleiche gilt für andere Querschnittsfunktionen: Sie alle sind erforderlich, damit Organisationen wie Unternehmen funktionieren können. In manchen Fällen laufen die Interessen einer Abteilung der einer anderen allerdings zuwider. Daher ist es wichtig, feste Strukturen zu schaffen, an denen sich alle Teile des Unternehmens orientieren können.
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So können Querschnittsfunktionen organisiert werden
Da es in Organisationen wie Unternehmen oder Verwaltungen immer mehrere Querschnittsfunktionen gibt, sind jeweils im Unternehmen festgelegte Strukturen für deren Koordination erforderlich. Davon gibt es drei:
- Im zentralen System verantwortet die jeweilige Abteilung ihre interne Arbeit (also wäre etwa das Personalwesen für die eigene Funktionsweise zuständig).
- Im dezentralen System verantwortet jede Abteilung des Unternehmens selbst die jeweilige Disziplin (also würde zum Beispiel jede Geschäftseinheit selbst nach Bedarf das Controlling übernehmen und managen).
- Das hybride System hingegen ergänzt eine Kombination aus dem zentralen und dem dezentralen System: Es gibt hier ein Team, das für die jeweilige Disziplin die Steuerung und Unterstützung übernimmt. Die Verantwortung dafür aber trägt die ganze Organisation bzw. das ganze Unternehmen.
Aktuell werden alle drei möglichen Strukturen in Unternehmen eingesetzt. Zwar ist das hybride System etwas weiter verbreitet als die anderen, aber alle drei haben ihnen signifikanten Anteil an den Strukturen moderner Unternehmen. Es lässt sich kaum sagen, welches der Systeme das Beste ist: Das hängt stark vom Unternehmen oder von der Organisation ab, von ihrer Größe und ihrer Komplexität.
Bemerkenswert ist, dass Unternehmen auf die Frage hin, ob sie eine Änderung der Organisationsstruktur planen, überwiegend verneinen – und zwar unabhängig davon, welches der hier genannten Systeme sie nutzen. Das bedeutet, dass alle drei Systeme im Unternehmen als effizient empfunden werden können.
Querschnittsfunktion im Unternehmensaufbau
Da kein Unternehmen ohne Querschnittsfunktionen auskommt, ist es wichtig, dass diese so gut wie möglich organisiert und miteinander in Einklang gebracht werden. Unternehmen, bei denen die Querschnittfunktion in allen Abteilungen konsequente Anwendung findet, können dadurch eine Matrixorganisation aufbauen. Aber auch andere Rahmenstrukturen für die Arbeitsprozesse sind möglich – welche am besten passt, hängt vom Unternehmen selbst ab.