Interim Management
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Interim Management

Bei Interim Management handelt es sich um Management auf Zeit, das in die Hand einer Person außerhalb des Unternehmens übergeben wird. Die Interim Managerin oder der Interim Manager arbeitet selbstständig und kann für einen festgelegten Zeitraum und für klar definierte Aufgaben engagiert werden. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Der Einsatz dauert meist drei bis 18 Monate, in Ausnahmefällen bei komplexen Projekten auch einmal zwei oder mehr Jahre.

Situationen für das Interim Management

Es gibt eine ganze Reihe von Situationen, in denen sich die Verpflichtung eines Interim Managers lohnt, etwa:

  • bei der Unternehmensgründung, wenn eine erfahrene Führungskraft Verantwortung übernehmen soll, bis die ersten Herausforderungen gemeistert sind
  • bei großen Veränderungen im Unternehmen wie einer Übernahme, einer Zusammenlegung oder einer Standortschließung
  • für eine Sanierung oder Restrukturierung des Unternehmens
  • im Zuge einer Insolvenz
  • für ein Kostensenkungsprogramm
  • wenn für anstehende Projekte in HR, Marketing, Vertrieb & Co. fachspezifische Expertise benötigt wird, die keiner der Mitarbeitenden aufweist
  • wenn die Kapazitäten im Unternehmen für die zu bewältigenden Aufgaben nicht ausreichen
  • zur Überbrückung eines Fachkräftemangels bei Managerinnen und Managern

Möchte ein Unternehmen etwa Restrukturierung seiner Supply Chain vornehmen, kann dafür ein Interim Manager engagiert werden: Dieser führt neue Prozesse ein und sorgt dafür, dass sie sich reibungslos in den Unternehmensalltag eingliedern. Am Ende des Projekts endet auch seine Tätigkeit, und er verlässt das Unternehmen wieder. Die Verpflichtung einer Interims Managerin oder eines Interims Managers bei fehlenden Kapazitäten gibt der HR-Abteilung genügend Zeit, um die passende Fachkraft für die vakante Stelle zu finden.

Das sind die Vorteile von Interim Managern

Interim Managerinnen und Manager sind erfahrene Fachkräfte, die in der Befehlskette (Chain of Command) verhältnismäßig weit oben stehen. Sie nehmen ihre Aufgaben von der Geschäftsführung entgegen und wissen genau, was sie zu tun haben. Dank ihres Blicks von außen werden sie tätig, ohne sich von eingefahrenen Strukturen innerhalb des Unternehmens beeinflussen zu lassen. So finden sie oft Wege zur Problemlösung, die für Interne nicht ersichtlich gewesen sind. Sie bringen umfangreiche Expertise mit sich, sind an Verantwortung für Personal und Budget gewöhnt und stellen sich allen Herausforderungen.

Tagessatz beim Interim Management

Im Normalfall arbeiten Interim Managerinnen und Manager mit einem Tagessatz. Grob lässt sich dieser anhand der Ein-Prozent-Regel vom Brutto-Jahresgehalt einer vergleichbaren Stelle berechnen. Allerdings sind je nach Art der Stelle und Umfang der Verantwortung auch deutliche Abweichungen möglich. Zudem muss im Vorfeld noch geklärt werden, wie etwaige Reisekosten übernommen werden. 

Das ist wichtig für das Interim Management

Interim Managerinnen und Manager verfügen in vielen Fällen über ein gut ausgebautes Netzwerk. Da sie allerdings in ihren Aufgaben stark aufgehen und nebenher nur wenig Zeit zur Verfügung haben, lassen viele sich auch über Personaldienstleister vermitteln. Hier können sie genau angeben, von wann bis wann sie wo tätig sind und ab wann sie wieder zur Verfügung stehen.

Die Interim Managerin oder der Interim Manager lässt sich im Vorfeld die Aufgaben detailliert beschreiben und sich mit dem Unternehmen vertraut machen. Wichtig sind auch Informationen über die mit den Aufgaben verbundenen Rechte und Pflichten, über die Ansprechpartner im Unternehmen sowie über die Befugnisse und Kapazitäten, die zur Verfügung stehen. Bei Arbeitsantritt ist es unabdingbar, dass die oder der jeweilige Experte der kompletten Belegschaft vorgestellt wird.

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Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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