Change Management
Eldo Hell
Eldo Hell versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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Change Management

Das Change Management, zu Deutsch Veränderungsmanagement, beinhaltet alle Aufgaben und Maßnahmen, mit deren Hilfe Veränderungen in einer Organisation wie etwa einem Unternehmen durchgeführt werden. Veränderung ist notwendig, um mit dem Wandel am Markt Schritt zu halten. Damit der Wandel der Prozesse geordnet verläuft und nachhaltig ist, sollte das Change Management gewissen Methoden folgen.

So hat sich das Change Management entwickelt

Kurt Lewin, ein deutscher Sozialpsychologe, hat in den 1940er-Jahren ein Konzept mit drei Phasen entwickelt, mit dem ein sozialer Wandel innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation durchgeführt werden kann. Es sollte die Grundlage für das Change Management werden:

  • Das unfreezing, also Auftauen, bezeichnet die Phase der Vorbereitung: Hier werden die vom Veränderungsprozess Betroffenen in die Pläne eingeweiht und vorbereitet. Es finden Diskussionen und Analysen statt, Wege zur Unterstützung während des Wandels werden gefunden und die Mitarbeitenden erhalten Zeit, sich auf das Kommende einzustellen.
  • Beim moving, also Verändern, findet die eigentliche Transformation statt. Die Führungskräfte führen neue Gruppenstandards ein und setzen Trainings und Schulungen an, um den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen alles Wichtige zu vermitteln.
  • Das refreezing, also wieder Einfrieren beziehungsweise Verfestigen, bezeichnet die dritte Phase: Die neuen Prozesse müssen die alten gänzlich ablösen und zur neuen Norm werden. Dafür werden sie auch weit über die Veränderungsphase hinaus überwacht.

Dieses Konzept bleibt noch an der Oberfläche, da es keine genauen Methoden für Führungskräfte vorgibt. John P. Kotter entwickelte es 1996 zu einem Plan für das Change Management mit acht Stufen weiter:

  • In Phase 1 soll ein Dringlichkeitsgefühl erzeugt werden: Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollen verstehen, dass Veränderungen der Prozesse aufgrund der Wettbewerbs- und Marktsituation dringend nötig sind.
  • Die zweite Stufe ist das Zusammenstellen eines Teams, das die Veränderungsprozesse nach gemeinschaftlich gesetzten Zielen führen soll.
  • Auf der dritten Stufe erarbeitet das Team eine realistische, flexible und spezifische Vision, anhand derer es dann eine Strategie ausarbeitet.
  • Der nächste Schritt ist es, die Vision an die Mitarbeitenden zu kommunizieren (auch heute ist das im Change Management und bei Veränderungen noch besonders wichtig).
  • Die fünfte Stufe sieht die Beseitigung von Hindernissen für die Veränderung vor (Schulungen für die betroffenen Mitarbeitenden, Überzeugen von Führungskräften, Änderung hinderlicher formaler Strukturen).
  • Im sechsten Schritt sind trotz der eigentlich langen Dauer der Veränderung erste, rasche Erfolge notwendig, die den Prozess legitimieren.
  • Der siebte Schritt sieht vor, dass das Unternehmen auf die Erfolge aufbaut und weitere Veränderungen vorantreibt: Veränderungsprozesse dürften nicht zu schnell gestoppt werden.
  • Auf der achten und letzten Stufe werden die Veränderungen in der Unternehmenskultur verankert. Das kann zu einer Werteverschiebung führen. Da dies ein starker Wandel ist, ist er laut Kotter erst möglich, wenn die Veränderung erfolgreich durchgeführt worden ist.

Mit diesem Kanon an Methoden ließ sich das Change Management bereits durchführen.

Widerstände gegen das Change Management

Der Markt und die Konkurrenzsituation mögen darauf hinweisen, dass das Change Management als Prozess so schnell wie möglich etabliert werden sollte. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Belegschaft das auch so sieht: Eines der häufigsten und stärksten Probleme für das Change Management ist der Unwille unter betroffenen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

Wer ein Change Management angeht, ohne die Belegschaft zu überzeugen, ist zum Scheitern verurteilt. Menschen schrecken vor Veränderung zurück: Ihre aktuelle Situation kennen sie. Neues zu lernen, kostet Überwindung. Das zeigt sich zum Beispiel immer wieder bei neuen Technologien: Das Change Management ist überzeugt davon, doch die Mitarbeitenden möchten sich teilweise damit nicht befassen und verweigern die Nutzung.

Daher sehen viele namhafte Autoren und Autorinnen zum Thema Change Management den Schwerpunkt der Veränderungen in der Kommunikation: Die Belegschaft sollte in die Entscheidung zur Veränderung einbezogen werden – die Führungsetage darf nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden.

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