Recruiting
Eldo Hell
Eldo Hell versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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Recruiting

Unter Recruiting versteht man den Prozess der Personalbeschaffung für ein Unternehmen. Mitarbeitende der HR-Abteilung oder eigens eingestellte Recruiterinnen und Recruiter haben die Aufgabe, qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten zu finden und sie ins Unternehmen zu holen. Dafür gibt es zahlreiche verschiedene Wege.

Recruiting über Stellenanzeigen

Im Idealfall werden Stellenanzeigen bereits verfasst, ehe die Stellen vakant sind – so gibt es keinen Leerlauf und es kann eine umfassende Einarbeit erfolgen. Der Recruiting-Prozess über Stellenanzeigen sieht folgendermaßen aus:

  • Formulieren der Stellenanzeige
  • Veröffentlichung der Anzeige in für die Zielgruppe geeigneten Medien – in Jobbörsen, Zeitungen, Fachmagazinen, sozialen Medien, der Unternehmenswebsite etc.
  • Sichten der Bewerbungen (das können entweder die Recruiterinnen und Recruiter von Anfang an selbst machen oder sie lassen im Rahmen von e-Recruiting ein Tool eine Vorauswahl unter den Bewerberinnen und Bewerbern treffen)
  • Einladen der geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten zum Jobinterview
  • Führen der einzelnen Bewerbungsgespräche mit dem Bewerber oder der Bewerberin
  • Auswahl und Benachrichtigung der Talente
  • Vertragsunterzeichnung und Start des Onboarding-Prozesses mit dem auserwählten Kandidat oder der Kandidatin

Stellenanzeigen können auch intern geschaltet werden. Oft haben Mitarbeitende ein Interesse daran, ihre Karriere voranzutreiben. Zeigen sie die passenden Talente, die Qualifikationen und/oder die Bereitschaft zur Fortbildung, kann dieses Vorgehen Vorteile mit sich bringen: Die Bewerberin bzw. der Bewerber ist bereits bekannt, die langwierigen Interviews und Auswahlprozesse fallen weg und auch das Onboarding ist überflüssig.

Weitere Möglichkeiten für das Recruiting

Es gibt zahlreiche verschiedene Veranstaltungen, zu denen Unternehmen ihre Recruiterinnen und Recruiter schicken können. Dazu zählen etwa:

  • Karrieremessen
  • Veranstaltungen in der Hochschule für Unternehmen und Studierende, die sich für die Zukunft orientieren möchten
  • Recruiting-Veranstaltungen
  • Active Sourcing (gezielte Suche nach einem Bewerber oder einer Bewerberin – neue Form im Recruiting)
  • Social Recruiting

Hier haben die Unternehmen die Möglichkeit, sich als gute potenzielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu profilieren und die Talente von morgen für sich zu begeistern. Heute gewinnen Methoden wie Active Sourcing oder Social Recruiting immer mehr an Bedeutung, da Bewerber und Bewerberinnen umworben werden müssen. Früher war das umgekehrt – eine reine Karriereseite oder Stellenausschreibung reicht in der Regel nicht mehr aus. Der Recruiting-Prozess ist komplexer und digitaler (e-Recruiting) geworden. Reine Jobbörsen mit einer Stellenanzeige nach der nächsten sind als einziges Tool nicht mehr ausreichend, um Bewerbungen zu erhalten.

Recruiting, ohne selbst aktiv zu werden: Initiativbewerbungen

Viele Unternehmen geben Bewerberinnen und Bewerbern zudem die Möglichkeit, sich initiativ zu bewerben: Auf der Website des Unternehmens oder der Karriereseite sind die aktuellen Stellen ausgeschrieben, aber darüber hinaus gibt es den Hinweis, dass Initiativbewerbungen erwünscht sind. Die Interessentinnen und Interessenten können hier per bestimmtem Prozess eine Bewerbung einreichen, die keiner einzelnen Stelle entspricht. Sie erklären, weshalb sie dennoch glauben, dass die Zusammenarbeit zur beiderseitigen Zufriedenheit ausfiele, und bei Interesse laden die Mitarbeitenden der HR sie zum Gespräch ein.

Eine weitere Möglichkeit für die Personalbeschaffung ist ein sogenanntes Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm. Hier halten Unternehmen ihre Mitarbeitenden dazu an, sie Bekannten zu empfehlen – manchmal auch mit Prämie. Diesen Fall gibt es mit bestehender Stellenausschreibung oder ohne. Angestellte, die gern zur Arbeit kommen und sich in ihrem Unternehmen gut aufgehoben fühlen, empfehlen es gern auch guten Kandidatinnen und Kandidaten zur Bewerbung.

Beide Formen der Personalbeschaffung sind für das Unternehmen weniger kostenintensiv als andere vorgestellte Möglichkeiten.

Employer Branding unterstützt das Recruiting

Damit hochwertige Kandidatinnen und Kandidaten sich auf Initiativbewerbungen, auf Empfehlungen oder auch auf Stellenanzeigen melden, sollte das Unternehmen für sie interessant sein. Das gilt umso mehr, je besser ausgebildet die Fachkräfte sind und je wählerischer sie daher sein können.

Mittels Employer Branding sorgen Unternehmen dafür, dass sie als attraktive Arbeitsstätten wahrgenommen werden. Sie können ihr Profil schärfen durch verschiedene Benefits wie ein attraktives Gehalt oder geldwerte Vorteile. Deutlich wichtiger sind in den letzten Jahren aber andere Punkte geworden, etwa:

  • Weiterentwicklungsmöglichkeiten für ehrgeizige Mitarbeitende
  • Maßnahmen für eine gesunde Work-Life-Balance wie etwa remote work oder Gleitzeit
  • unternehmensinterne Angebote für Kinderbetreuung beziehungsweise die teilweise Kostenübernahme dafür
  • angenehme Arbeitsatmosphäre und die Möglichkeit, Probleme aufzuzeigen

Kurz: wer bei einem Unternehmen zu arbeiten beginnen und dann lange dort bleiben soll, möchte sich wohlfühlen. Je mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dafür tun, dass es ihren Mitarbeitenden gut geht, desto eher binden sie sie langfristig an ein Unternehmen. Employer Branding sorgt dafür, dass gute Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als solche erkannt werden.

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