Arbeitsplatzgestaltung
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Arbeitsplatzgestaltung

Die Arbeitsplatzgestaltung umfasst alle Maßnahmen, die Arbeitgeber ergreifen können, um die Arbeitsplätze für ihre Mitarbeitenden so angenehm wie möglich zu gestalten. Dabei handelt es sich nicht um eine Vorgehensweise, die allein der Belegschaft zugutekommt. Die Angestellten, bei deren Arbeitsumfeld auf Ergonomie Wert gelegt wurde, bringen eine größere Motivation, Produktivität und Leistungsfähigkeit mit sich.

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

Die Ergonomie ist die Lehre von der Gestaltung des Arbeitsplatzes für den Menschen, ohne dass sich der Mensch im Gegenzug zu stark an den Arbeitsplatz anpassen muss. Ergonomische Arbeitsbedingungen senken körperliche Belastungen, denen die Angestellten bei der Ausübung ihres Berufs an ihren Arbeitsplätzen ausgesetzt sind. Diese können sehr unterschiedlich aussehen, möglich sind etwa:

  • repetitive Bewegungen
  • Heben schwerer Lasten
  • schmerzhafte oder ermüdende Körperhaltungen
  • Chemikalien, Rauch, Staub oder Dämpfe
  • Lärm und/oder Vibrationen

Die schädlichen Auswirkungen am Arbeitsplatz sind bei manchen Berufen schneller spürbar als bei anderen – wer etwa dauerhaft starkem Lärm ausgesetzt ist, leidet unter stärkerer Belastung als Angestellte, die an einem Schreibtisch arbeiten. Allerdings haben auch das stundenlange Sitzen jeden Tag und der dauernde Blick auf den Monitor negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden. Daher ist die Gestaltung einer ergonomischen Arbeitsumgebung zur Vorbeugung gegen Berufskrankheiten so wichtig – auch für Faktoren wie die Produktivität (allgemeine Leistungsfähigkeit) und Motivation.

Vorschriften zur Arbeitsplatzgestaltung

Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ist nicht nur für Arbeitgeber und Arbeitnehmer wie Arbeitnehmerinnen vorteilhaft, sondern gesetzlich vorgeschrieben: Zahlreiche Unfallverhütungsvorschriften und Arbeitsschutzgesetze sind erlassen worden, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in ihrer psychischen und körperlichen Unversehrtheit zu erhalten. Die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften wird von den Berufsgenossenschaften überwacht, und bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Ordnungsstrafen. Die Arbeitsschutzgesetze hingegen gehen mit verschiedenen Verordnungen für Arbeitsplätze einher, etwa:

  • Baustellenverordnung
  • Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung
  • Arbeitsstättenverordnung
  • Betriebssicherheitsverordnung
  • Bildschirmarbeitsverordnung

Zudem sind Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu den Themen Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit zu schulen. 

Arbeitsplatzgestaltung und Betriebsrat

Möchte ein Unternehmen mit Betriebsrat Veränderungen an den Arbeitsplätzen vornehmen, muss dieser im Vorfeld unterrichtet werden und hat Beratungsrechte. Sieht der Betriebsrat, dass die geplanten Veränderungen am Arbeitsplatz nicht zur angestrebten menschengerechten Gestaltung der Arbeitsumgebung beitragen, steht es ihm frei, verschiedene Maßnahmen vorzuschlagen, die die anfallende Belastung abwenden, mildern oder ausgleichen. Der Arbeitgeber muss sich nicht zwingend darauf einlassen, doch falls beide Parteien sich nicht einigen können, sind sie verpflichtet, die Einigungsstelle anzurufen. 

Arbeitsplatzgestaltung im Homeoffice

Im Zuge der Pandemie haben sich viele Unternehmen erstmalig mit dem Homeoffice auseinandersetzen und es ihren Mitarbeitenden ermöglichen müssen. Auch hier mussten die wichtigsten Faktoren der ergonomischen Arbeitsbedingungen umgesetzt werden, denn die Verpflichtung zum Schutz der Gesundheit der Angestellten verschwand durch die remote work für die Arbeitgeber nicht.

Arbeitsplatzgestaltung als Employer Branding

Eine möglichst angenehme und auf Ergonomie bedachte Gestaltung der Arbeitsplätze kann ein Aushängeschild für einen Arbeitgeber sein. Erfahren begehrte Fachkräfte, wie komfortabel der Arbeitsalltag in einem Unternehmen für sie ablaufen kann und wie sehr dieser Arbeitgeber auf ihre Gesundheit bedacht sein wird, kann das ein Pluspunkt bei der Entscheidung zur Bewerbung sein: Wer seine Belastung im Job gesehen und aufgefangen fühlt, spürt auch mehr Wertschätzung vonseiten des Arbeitgebers. Eine genaue Beschreibung des ergonomischen Arbeitsplatzes kann also ebenso von Vorteil sein wie Arbeitgeberbewertungen vonseiten der aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitenden, die auf das positive Arbeitsumfeld hinweisen.  

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Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.

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