Ergonomie
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Ergonomie

Der Begriff „Ergonomie“ setzt sich aus zwei griechischen Wörtern zusammen: „ergon“ bedeutet „Arbeit“ und „nomos“ „Gesetz“ oder „Regel“. Ergonomie bedeutet im Kontext der Arbeitsumgebung und Arbeitsgestaltung, dass in Unternehmen die Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse der Menschen angepasst werden müssen und nicht der Mensch sich an die Arbeitsbedingungen anpassen muss. Das Gesetz für Arbeitsschutz erwähnt die menschengerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes und der Arbeit als eine wichtige Aufgabe für Unternehmen. Zudem existiert ein eigener DIN-Normenausschuss, der die aktuellen ergonomischen Anforderungen in Normen umsetzt.

Ergonomie im Wandel der Zeit

Der Begriff der Ergonomie wurde bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal erwähnt, aber die ersten praktischen Umsetzungen beschränkten sich vor allem auf die Steigerung der Effizienz der Arbeit. Das physische und psychische Wohlergehen der Arbeitenden am Arbeitsplatz war zweitrangig oder wurde nur insofern in Betracht gezogen, als es der Produktivität der Tätigkeiten und Maschinen diente.

Ab dem Ende der 1950er-Jahre rückten Arbeitnehmerrechte, humane Arbeitskonzepte sowie Vorsorgekonzepte mehr in den Blickpunkt. Auch die Anpassung der ergonomischen Vorschriften an neue Technologien wurde wichtiger. Heute stehen Überlegungen im Vordergrund, wie Unternehmen das angestrebte Arbeitsergebnis erhalten können, ohne ihre Mitarbeitenden zu gefährden oder zu überlasten. Auch die Steigerung der Produktivität soll im Rahmen ergonomischer Arbeitsbedingungen stattfinden.

Dies ist nicht allein der Tatsache geschuldet, dass ein Kampf um Fachkräfte stattfindet und diese einfach den Arbeitgeber wechseln können, wenn die Konkurrenz bessere ergonomische Bedingungen bietet: Es ist gleichzeitig erwiesen, dass unzureichende Ergonomie am Arbeitsplatz die Arbeitsergebnisse schmälert. Wer also als nicht darauf achtet, die Arbeitsplatzgestaltung ergonomisch zu halten, sorgt also aktiv für schlechtere Ergebnisse. Unternehmen sind daher angehalten, in Arbeitsschutz, Arbeitsmittel und Arbeitsplätze zu investieren.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Arbeitsplätze werden nicht allein durch einen bequemen Stuhl und einen höhenverstellbaren Schreibtisch mit Bildschirm ergonomisch. Stattdessen bezieht sich ein gut ausgearbeitetes Konzept für die Ergonomie am Arbeitsplatz auf:

  • den Arbeitsplatz
  • die Arbeitsumgebung
  • die Arbeitsstruktur
  • die Arbeitsmittel
  • die Arbeitszeit

Eine ergonomische Arbeitsgestaltung zielt immer darauf ab, dass die Ziele des Unternehmens erreicht werden können, während die Mitarbeitenden vor physischen und psychischen Belastungen geschützt werden.

Ergonomie in verschiedenen Unternehmen

Grundsätzlich ist Ergonomie überall dort wichtig, wo Menschen mit Maschinen und Werkzeugen arbeiten. Dies wurde zunächst vor allem auf harte körperliche Arbeit bezogen. Hier war der Einsatz ergonomischer Werkzeuge ebenso wichtig wie Schulungen für die Mitarbeitenden, in denen sie lernten, sich so zu bewegen und zu schützen, dass sie die Unfallgefahr und das Risiko für Berufskrankheiten minimierten. In den letzten Jahrzehnten ist aber auch das Sitzen während der Arbeit mehr in den Fokus gerückt.

Wer den ganzen Tag im Sitzen am Schreibtisch vor dem Bildschirm verbringt, ist ebenfalls Belastungen ausgesetzt: Es kommt hier leicht zu Beschwerden an Muskeln und Skelett, zu Übergewicht und allen damit einhergehenden Beeinträchtigungen sowie zu psychischen Beeinträchtigungen. Für den menschlichen Körper wäre eine Mischung aus Sitzen, Gehen, Laufen, Liegen und anderen Bewegungen am besten. Wer also den ganzen Arbeitstag über sitzt, vielleicht sogar noch in einer unbequemen Haltung, läuft Gefahr, krank zu werden. Wichtig sind hier für die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung etwa:

  • verstellbare Stühle und Tische 
  • ausreichend Licht
  • kippbare Bildschirme
  • eine Stützung der Lendenwirbelsäule

Bei sitzenden Tätigkeiten können die ergonomischen Arbeitsbedingungen auch durch andere Angebote verbessert werden, etwa durch körperliche Sportangebote seitens des Arbeitgebers. Auch die (anteilige) Übernahme von Kosten für Sportvereine oder -kurse kann dazu beitragen, dass die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeitenden erhalten bleibt. Manche Arbeitgeber bezahlen ihren Mitarbeitenden auch regelmäßig Massagen – einige Massageanbieter habe sich darauf spezialisiert, in Unternehmen zu kommen und die Angestellten vor Ort zu behandeln.

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Jan Eldo
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