Management Audit
zwei Menschen sitzen an einem Schreibtisch, darauf ist ein Laptop und zwei Kladden zu sehen. Ein Mann macht sich Notizen.
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Management Audit

zwei Menschen sitzen an einem Schreibtisch, darauf ist ein Laptop und zwei Kladden zu sehen. Ein Mann macht sich Notizen.

Die Definition von Management Audit ist einfach: Der Begriff beschreibt ein Verfahren zur Einschätzung der Kompetenzen und Potenziale von Führungskräften. Das Vorgehen ist systematisch und einheitlich, damit sich die Ergebnisse verschiedener Kandidaten vergleichen lassen. Man spricht auch von Management Assessments.

In diesen Situationen lohnt sich ein Management-Audit

Es gibt verschiedene Situationen, in denen Unternehmen ein Management Audit durchführen lassen können, etwa:

  • wenn eine Stelle für eine Führungskraft neu zu besetzen ist und es mehrere geeignete Kandidatinnen und Kandidaten gibt
  • wenn wegen einer Unternehmensübernahme plötzlich zu viele Führungskräfte für die zu besetzenden Posten da sind
  • wenn es im Unternehmen einen Strategiewechsel gegeben hat, der von den Führungskräften andere Fähigkeiten verlangt als bisher

Müssen also Arbeitgeber herausfinden, wer für eine Stelle am besten geeignet ist, können sie sich eines Management-Audits bedienen.

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So läuft das Management Audit ab

Im Normalfall werden Management Audits von externen Anbietern durchgeführt. Berater setzen sich mit den jeweiligen Kunden zusammen und lernen deren Unternehmenskultur kennen. Sie erfahren, welche Anforderungen die jeweilige Position gestellt werden. Dann erstellen sie individuelle Profile zu den notwendigen Kompetenzen einer gesuchten Führungskraft.

Das Management-Audit selbst besteht zumeist aus einem Interview und einem Persönlichkeitstest. Die Verfahren und Methoden können sich leicht voneinander unterscheiden: Manche Anbieter überprüfen auch, inwieweit die Kandidatin oder der Kandidat zum bestehenden Team passt. Auch Referenzen von Vorgesetzten, Teammitgliedern sowie Kolleginnen und Kollegen werden in die Beurteilung mit einbezogen. Vergleichbar ist dieser Prozess mit einem Assessment Center, wie es bei der Suche nach passenden Auszubildenden beispielsweise angewandt wird.

Die Fragen im Management Audit

In der Vorbereitung auf Management Audits sollten Kandidatinnen und Teilnehmer sich vor allem mit ihrem bisherigen Werdegang, mit ihrem Job sowie mit ihren Stärken, Schwächen, Kompetenzen und ihrem Potenzial auseinandersetzen. Es geht unter anderem darum, herauszufinden, wie reflektiert eine Person ist. Im Normalfall werden Fragen gestellt zu:

  • dem aktuellen Job (Abläufe, Aufgaben, Veränderungen, Vorlieben, Erfolge etc.)
  • dem Selbstbild der Kandidaten (Stärken, Schwächen, Rückschläge, Rückmeldungen von Vorgesetzten, weshalb man die oder der Beste für den Posten ist)
  • persönlichen Zielen (Motivation, Ziele, Herausforderungen, Weiterentwicklung, Vorbilder, Interesse an der neuen Position)
  • dem individuellen Führungsverhalten (Führungsstil, Teammotivation, Fehler, Konfliktlösung, Umgang mit schwierigen Kolleginnen und Kollegen, Entscheidungen, unternehmerisches Denken) 

Es handelt sich um offene Fragen, die Kandidatinnen und Kandidaten sollten also nicht abstrakt antworten, sondern erklären, anhand von Beispielen erläutern, mit Anekdoten untermauern. Die Berater möchten herausfinden, wie gut der Blick auf die eigene Person bei den Interviewten funktioniert, wie lernwillig und kritikfähig sie sind, wie ihre Fehlerkultur aussieht und wie gut sie argumentieren können. Die Vorbereitung eines Management-Audits ist für beide Seiten wichtig, um die Erwartungen des Audits erfüllen zu können.

Der Persönlichkeitstest für Führungskräfte im Management Audit

Für den Persönlichkeitstest gibt es wiederum verschiedene Methoden und Verfahren. Oft handelt es sich um einen einfachen Fragebogen, dessen Beantwortung nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Antworten geben Aufschluss über Verhaltensmuster der Kandidatinnen und Teilnehmer in für die zu besetzende Stelle relevanten Situationen. Im Fokus des Tests und auch der Fragen im Interview stehen Punkte, die für Führungskräfte besonders wichtig sind, etwa:

  • die Art der Kommunikation
  • der Führungsstil
  • die Analysefähigkeiten
  • der Grad der Organisation
  • die Ergebnisorientierung

Da die Antworten der Kandidatinnen und Kandidaten subjektiv sind und von dem abweichen können, was ihre Mitarbeitenden empfinden, werden sie immer auch mit den oben genannten Referenzen abgeglichen.

Der Abschlussbericht im Management Audit

Am Ende der Audits erhalten die beauftragenden Unternehmen ausführliche Berichte zu allen geprüften Kandidatinnen und Kandidaten für die vakante Position. Die Erkenntnisse aus den oben genannten Quellen werden zusammengefasst und gut verständlich mit den Ergebnissen des eingangs erstellten Anforderungsprofils für die Stelle verglichen. Aus dem Bericht lässt sich daher eine konkrete Handlungsempfehlung ableiten.

Fazit 

Ein Management Audit ist ein systematisches Verfahren zur Einschätzung der Kompetenzen und Potenziale von Führungskräften, das oft von externen Auditoren durchgeführt wird. Dieses Assessment hilft Unternehmen dabei, den besten Kandidat für Führungspositionen zu identifizieren, insbesondere in Situationen wie Neubesetzungen, Unternehmensübernahmen oder Strategiewechseln.

Der Ablauf eines Management Audits umfasst in der Regel Interviews, Persönlichkeitstests und die Einholung von Referenzen. Die Berater lernen zunächst die Unternehmenskultur und die spezifischen Anforderungen der Position kennen, um ein detailliertes Profil zu erstellen. Im Audit selbst werden Kandidaten und Kandidatinnen hinsichtlich ihres bisherigen Werdegangs, Selbstbildes, Führungsverhaltens und anderer relevanter Kompetenzen bewertet.

Die Fragen und Tests im Management Audit zielen darauf ab, ein umfassendes Bild der Kandidaten und Kandidatinnen zu erhalten. Offene Fragen und Persönlichkeitstests helfen dabei, die Verhaltensmuster, Kommunikationsfähigkeiten und Analysefähigkeiten der Bewerber zu beurteilen. Auditoren gleichen die subjektiven Antworten der Bewerber mit den Referenzen ab, um ein objektives Urteil zu fällen.

Am Ende des Audits erhalten die Unternehmen einen detaillierten Abschlussbericht, der die Ergebnisse des Assessments mit den Anforderungen der Position vergleicht und konkrete Handlungsempfehlungen gibt. Durch dieses strukturierte Vorgehen können Unternehmen sicherstellen, dass die besten Führungskräfte für die jeweiligen Positionen ausgewählt werden.

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Jan Eldo
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