Training on the Job
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Training on the Job

Das Training on the Job ist eine Methode der Personalentwicklung. Es findet direkt am Arbeitsplatz statt, wo die Lernenden von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen alles Wichtige beigebracht bekommen. Das Gelernte können sie sofort anwenden, sodass immer ein konkreter Praxisbezug besteht. 

Hier findet das Training on the Job Anwendung

Es gibt viele Punkte, an denen diese Art des Trainings sinnvoll ist:

  • direkt beim Berufseinstieg
  • im Rahmen von Job Enlargement, Job Enrichment und Job Rotation
  • bei der Übertragung neuer Aufgaben und Tätigkeiten
  • bei der einjährigen Ausbildung der Trainees nach ihrem Hochschulabschluss (hier erlernen sie die wichtigen praktischen Kompetenzen, nachdem sie an der Hochschule die Theorie gelernt haben)
  • bei der Vorbereitung auf eine Führungsrolle

Die Trainer bzw. Mentoren zeigen und erklären die jeweiligen Aufgaben am Arbeitsplatz und übernehmen die Wissensvermittlung. Die Lernenden versuchen es dann selbst und erhalten Hilfestellung dabei. Nach und nach müssen die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen immer weniger korrigieren, während die Lernenden sicherer werden. Bald gibt es nur noch Feedback statt Hilfestellungen, und schließlich sind die Neulinge bereit, ihre Aufgaben selbstständig durchzuführen und Verantwortung zu übernehmen.

Verschiedene Methoden von Training on the Job

Es gibt in der Theorie verschiedene Methoden für das Training on the Job. Dazu zählen etwa:

  • das Job Enlargement – hier übernehmen die Mitarbeitenden zusätzliche Aufgaben, die von den Anforderungen her ähnlich sind wie ihre Alltagsaufgaben (das beugt Langeweile und Eintönigkeit vor)
  • das Job Enrichment – hier werden gezielt einzelne Mitarbeitende ausgewählt, die Aufgaben und Tätigkeiten erhalten, die mehr Fähigkeiten und Kompetenzen als ihre bisherigen Aufgaben erfordern (besagte Mitarbeitende werden meistens darauf vorbereitet, eine höhere Position einzunehmen)
  • die Job Rotation – hier können Mitarbeitende sowohl innerhalb ihrer Abteilung als auch in anderen Abteilungen Aufgaben ihrer Kolleginnen und Kollegen übernehmen, die ihrerseits die Jobs anderer Mitarbeitender übernehmen (so lernen sie im Rahmen der Rotation die Aufgaben des Unternehmens samt ihren Zusammenhängen besser zu verstehen)
  • Mentoring – hier kümmert sich eine Mentorin oder ein Mentor um einen oder mehrere Mitarbeitende, die für eine höhere Position mit mehr Verantwortung vorgesehen sind, dafür aber noch Anleitung und Ausbildung benötigen
  • Projektarbeit – Mitarbeitende werden von ihren Alltagsaufgaben freigestellt, damit sie an einem bestimmten Projekt mitwirken müssen (hier greift oft das „learning by doing“, also das Lernen, während man etwas tut)

Welche Methode des Trainings on the Job sich jeweils eignet, hängt davon ab, was das angestrebte Ziel ist.

Vorteile und Nachteile von Training on the Job

Es gibt eine ganze Reihe von Vorteilen des Trainings on the Job, etwa:

  • Die Inhalte können komplett an den Arbeitsplatz angepasst werden.
  • Es erfolgt eine sofortige praktische Umsetzung, die Lernenden vergessen also das Gelernte nicht wieder.
  • Die Trainings eignen sich für alle Hierarchiestufen und Abteilungen im Unternehmen.
  • Die ersten positiven Ergebnisse werden bereits während des Trainings verzeichnet, sodass das Unternehmen unmittelbar profitiert.
  • Die Kosten sind überschaubar, da es Kolleginnen und Kollegen sind, die die Wissensvermittlung vornehmen, und extra Räumlichkeiten benötigt das Unternehmen dafür auch nicht.

Da die Lernenden in den normalen Arbeitsalltag eingebunden sind und auch ihr Team nicht verlassen, kommt es nicht zu Unruhe und Engpässen.

Allerdings ist auch das Training on the Job nicht ohne Nachteile:

  • In vielen Fällen ist es so, dass die Lernenden ausschließlich Fähigkeiten vermittelt bekommen, die nur für ihre eigenen Aufgaben notwendig sind – für die Arbeit im Unternehmen ist das gut, allerdings bringt dies den Mitarbeitenden für andere Jobs wenig.
  • In manchen Unternehmen wird den Lernenden nur das Notwendigste vermittelt, ehe sie selbst anpacken müssen – manche sind zu diesem Zeitpunkt noch überfordert.
  • Das Training on the Job ermöglicht nicht immer den Austausch mit anderen Lernenden.
  • Manchmal bekommen Lernende bereits so viele Aufgaben übertragen, dass sie keine Zeit zum Rekapitulieren haben.

Das Training on the Job sollte daher im Rahmen der Personalentwicklung sorgfältig geplant werden, damit tatsächlich Unternehmen und Mitarbeitende Vorteile davon haben.

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Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lÀsst sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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