Job Enlargement ist eine Maßnahme der Personalentwicklung. Der Begriff lässt sich mit „Arbeitserweiterung“ übersetzen. Es geht dabei um eine Erweiterung des Aufgabenbereichs der Angestellten. Sie lernen innerhalb des Unternehmens etwas Neues, was ihre Qualifikationen erweitert und das Aufkommen von Monotonie verhindert.
Personalentwicklung: So funktioniert Job Enlargement
Damit der Arbeitsalltag nicht allzu gleichförmig abläuft, können Unternehmen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch eine Rotation der Arbeitsplätze etwas Abwechslung gönnen. Alle übernehmen die Tätigkeiten einer anderen Mitarbeiterin oder eines anderen Mitarbeiters. Es ist allerdings wichtig, dass es sich um Aufgaben auf dem gleichen Anforderungsniveau wie bei den eigenen handelt: Niemand soll überfordert werden. Auch dürfen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in dieser Zeit nicht mehr arbeiten als sonst.
Der Unterschied zwischen Job Enlargement und Job Enrichment
Job Enlargement wird oft mit Job Enrichment in einem Atemzug genannt. Es handelt sich aber nicht um die gleiche Maßnahme: Während Job Enlargement sich lediglich auf Tätigkeiten beschränkt, die dasselbe Anforderungsniveau haben wie die eigentlichen Aufgaben der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters, sieht das beim Job Enrichment anders aus. Die Aufgaben sind anspruchsvoller, meist ist es nur eine Person oder eine kleine Gruppe, die durch die Maßnahme auf eine Tätigkeit mit mehr Verantwortung vorbereitet werden soll.
Entsprechend kann beim Job Enlargement eine Rotation der Belegschaft stattfinden, in der alle eine Tätigkeit von anderen auf dem gleichen Niveau übernehmen: Es handelt sich um ein Durchtauschen der Arbeitsplätze. Beim Job Enrichment wird nicht getauscht. Die Person, die die Maßnahme durchläuft, arbeitet lediglich in verschiedenen Abteilungen mit – auch über ihrem bisherigen Anforderungsniveau.
Das sind die Vorteile von Job Enlargement
Job Enlargement kann sich in verschiedener Weise positiv auf das Unternehmen auswirken:
- Die ungewohnte Tätigkeit macht den Job spannender, erhöht für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen die Motivation sowie deren Horizont.
- Dank weniger Monotonie im Job und der Möglichkeit, Neues zu lernen, sind die Mitarbeitenden dem Unternehmen eher treu.
- Kommt es im Unternehmen zu Umstrukturierungen, lassen sich Stellen leichter intern besetzen, und auch im Falle von krankheitsbedingten Ausfällen hat die Personaleinsatzplanung mehr Möglichkeiten.
- Zwischen den verschiedenen Teams herrscht ein besseres Verständnis, wenn alle die Aufgaben der anderen kennen.
Im Großen und Ganzen bringt diese Maßnahme der Personalentwicklung also viele Vorteile mit sich. Sie hat allerdings nicht nur positive Auswirkungen – es gibt auch Nachteile, die bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auftreten.
Das sind die Nachteile von Job Enlargement
Auch das Job Enlargement hat seine Schattenseiten bei Angestellten und den entsprechenden Tätigkeiten:
- Die Rotation ist relativ aufwendig, da alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen neuen Arbeitsplatz zugewiesen bekommen müssen. Zudem benötigen sie eine Einführung in die neuen Aufgaben. Am Anfang kann die Qualität der Arbeit darunter leiden.
- Nicht alle Mitarbeitenden begrüßen derartige Maßnahmen: Bei denjenigen, die lieber ihre eigenen Aufgaben erledigen und sonst ihre Ruhe haben möchten, kann die Motivation sinken.
- Es handelt sich nicht um eine tatsächliche Weiterbildung, da die Aufgaben kein höheres Niveau haben als die alltäglichen.
- In manchen Fällen ist ein Tausch der Arbeit 1:1 nicht möglich – manche Mitarbeitenden können sich dann benachteiligt fühlen, weil sie plötzlich ohne bessere Bezahlung oder mit mehr Verantwortung mehr arbeiten sollen.
Ehe eine Unternehmensführung sich für das Job Enlargement entscheidet, sollte sie daher feststellen, ob sich die Rotation halbwegs problemlos durchführen lässt und ob die Aufgaben und Tätigkeiten einen ähnlichen Umfang haben. Zudem kann es eine gute Idee sein, die Belegschaft nach ihrer Meinung der Arbeitserweiterung zu fragen.