Employee Assistance Program
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Employee Assistance Program

Ein Employee Assistance Program (EAP) ist ein durch externe Dienstleister angebotenes Beratungsprogramm für Mitarbeitende (Employees) und Führungskräfte eines Unternehmens. Das Unternehmen selbst engagiert die Dienstleister und stellt damit seinen Angestellten die vertrauliche Mitarbeiterberatung zur Verfügung. Dadurch können sowohl arbeitsbezogene als auch persönliche Probleme gelöst und die physische und psychische Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten erhalten bleiben.

Vorteile des EAP

Die Vorteile einer unabhängigen, externen Mitarbeiterberatung – also eines Employee Assistance Programs – sind vielfältig:

  • Es fällt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oft leichter, Experten von ihren Belastungen zu berichten, die nicht zum Unternehmen gehören.
  • Sie können freier sprechen, wenn sie wissen, dass die Beratungsgespräche vertraulich sind.
  • Das Beratungsangebot richtet sich nicht nur an Mitarbeitende und Führungskräfte, sondern bei Bedarf auch an Angehörige.
  • Die Beratung kann berufliche, aber auch gesundheitliche oder persönliche Fragen betreffen.
  • Termine werden kurzfristig vergeben, es ist immer jemand erreichbar. 
  • Die Kosten für die Beratung übernimmt der Arbeitgeber (Pauschale pro Mitarbeiter und Jahr).
  • Die Zahl der Beratungsgespräche pro Person ist nicht begrenzt.
  • Die Beratung bietet Hilfe zur Selbsthilfe oder sorgt bei Bedarf für fachkundige Weiterbetreuung.

Das Angebot eines EAP ist niedrigschwellig und ermöglicht es Mitarbeitenden wie auch Führungskräften, frühzeitig Hilfe zu suchen, ohne dass eine Situation erst eskaliert und bedrohlich wird. Langfristig kann durch ein solches Programm die Gesundheit und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden verbessert werden; die Fehlzeiten können durch die externe Hilfe sinken. Letzten Endes trägt das Beratungsangebot für das Unternehmen zur Senkung der betrieblichen Kosten bei.

Themenfelder im EAP

Im Employee Assistant Program können viele verschiedene Themen zur Sprache kommen, etwa:

  • Probleme mit der Arbeit oder mit anderen Employees (Kolleginnen und Kollegen)
  • Sorgen von Führungskräften um bestimmte Mitarbeitende
  • Fragen von Führungskräften hinsichtlich der Konfliktlösung
  • Unsicherheiten wegen Umstrukturierungen oder anderen Veränderungen am Arbeitsplatz
  • Fragen zur beruflichen Weiterentwicklung
  • psychische Belastungen oder Erkrankungen
  • Ausnahmesituationen durch Verlust, Tod, Krankheit oder Unfall
  • Suchtthemen
  • finanzielle Probleme
  • Fragen rund um die Pflege Angehöriger
  • juristische Fragen

Es müssen also längst nicht immer Themen aus dem betrieblichen Umfeld sein, die den Fokus von Mitarbeitenden ablenken und ihre Leistungsfähigkeit schmälern. Die Lösung von privaten Problemen bzw. die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht es ihnen allerdings, mit der schwierigen Situation umzugehen und sorgt so wieder für mehr Kapazitäten für die Arbeit. Arbeitgeber tun also mit dem EAP nicht nur ihren Beschäftigten etwas Gutes, sondern auch dem Unternehmen selbst. Zudem kann ein derartiges Angebot die Mitarbeiterbindung fördern.

So funktioniert das EAP

Das Unternehmen schließt einen Vertrag mit einem Anbieter des EAPs ab. Es erhält die Kontaktmöglichkeiten des Anbieters und gibt sie weiter an die Berechtigten – das sind Mitarbeitende, Führungskräfte, Angehörige, das betriebliche Gesundheitsmanagement, die Betriebsärzte, die HR-Abteilung und weitere. Diese können sich jederzeit bei dem Dienstleister melden und dort ein Stichwort zu ihrem Problem und den Namen des Unternehmens nennen, bei dem sie beschäftigt sind.

Anhand des Unternehmensnamens ersieht der Dienstleister des  Employee Assistance Programs, dass die Person beratungsberechtigt ist, und beauftragt die passende Person mit der Beratung. Diese vereinbart einen zeitnahen Termin. Für die Beratung gibt es mehrere Möglichkeiten: Sie kann persönlich stattfinden, am Telefon oder online – je nachdem, was der Rat suchenden Person am liebsten ist. Die Beratung erfolgt bis zur Lösung des Problems oder bis zur Weiterempfehlung durch die beratende Person zur Betreuung durch Experten.

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Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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