Anreizsystem

Jan Eldo
Belonio Benefit-Experte
Mitarbeiter sind durch das Anreizsystem motivierter und freuen sich
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Anreizsysteme sind entwickelt worden, um die Mitarbeitenden an Organisationen und Unternehmen zu binden und zu guter Leistung zu motivieren. Es gibt materielle und immaterielle Anreize, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusätzlich zur vertraglich vereinbarten Vergütung zukommen. Welche sich speziell eignen, hängt von Persönlichkeit und Lebensumständen der Mitarbeitenden ab.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Anreizsysteme sollen Mitarbeiter an Unternehmen binden und zu guter Leistung motivieren.
  • Dabei wird zwischen materiellen (z.B. Boni, betriebliche Altersvorsorge) und immateriellen Anreizen (z.B. Karrierechancen, Work-Life-Balance) unterschieden.
  • Ziele von Anreizsystemen sind die Gewinnung neuer Fachkräfte, die Steigerung der Leistung und die Förderung der Mitarbeiterbindung.
  • Die Kombination aus materiellen und immateriellen Anreizen ist oft am vielversprechendsten, wobei Unternehmen das passende System für ihre Belegschaft zusammenstellen sollten, idealerweise mit Auswahlmöglichkeiten für die Mitarbeitenden.

Anreizsysteme: die Ziele

Mit einem Anreizsystem können Unternehmen sich selbst für Arbeitskräfte attraktiver machen. Es gibt also mehrere verschiedene Ziele:

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  • Eintrittsanreize locken interessante neue Fachkräfte an, die sich für das Unternehmen und gegen die Konkurrenz als Arbeitgeber entscheiden (hier sind etwa flexible Arbeitszeitmodelle als Motivation gut geeignet).
  • Leistungsanreize spornen Angestellte zu Höchstleistungen (dafür eignen sich etwa Boni, die bei der Erreichung von bestimmten Zielen ausgezahlt werden).
  • Bindungsanreize sorgen dafür, dass die Angestellten dem Unternehmen treu bleiben (was oft bei einem positiven Arbeitsklima und bei Karrieremöglichkeiten innerhalb des Betriebs der Fall ist).

Bei unterschiedlichen Zielen werden also auch unterschiedliche Anreizsysteme nötig.

Anreizsysteme: die Schwerpunkte

Am einfachsten kalkulierbar ist das materielle Anreizsystem. Zu materiellen Anreizen gehören monetäre wie Boni und Provisionen, Sonderzahlungen, vom Erfolg abhängige variable Gehaltsbestandteile, Gewinnbeteiligungen oder betriebliche Altersvorsorge, aber auch Sachleistungen wie Zuschüsse zum Essen oder Kantinengutscheine, technische Geräte, die auch privat genutzt werden dürfen, oder Dienstwagen. Gerade eine zusätzliche monetäre Vergütung wird mit Anreizsystemen assoziiert. Die Vergütung kann aber, wie die Beispiele zeigen, verschiedene Formen annehmen.

Bei immateriellen Anreizsystemen lassen sich die Kosten oft nicht so leicht vorhersagen. Zu ihnen zählen etwa Anreize wie:

  • Karrierechancen im Unternehmen
  • Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung
  • Eigenverantwortung im Arbeitsalltag
  • flexible Arbeitszeitmodelle zugunsten einer gesunden Work-Life-Balance
  • Unterstützung bei der Kinderbetreuung
  • Remote Work
  • Homeoffice
  • Beteiligung an Entscheidungen im Unternehmen
  • Auszeichnungen
  • eine gute Unternehmenskultur
  • Anerkennung und Respekt im Umgang miteinander
  • Nachhaltigkeit

Am vielversprechendsten ist die Kombination aus materiellen und immateriellen Anreizsystemen.

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Die Vorteile und Nachteile des Anreizsystems

Zu den Nachteilen eines Anreizsystems zählen für Unternehmen grundsätzlich die höheren Kosten. Diese können sich aber vielfältig bezahlt machen. Materielle Anreizsysteme fördern schnell die Motivation, können aber auch Neid und Frust hervorrufen. Das ist beispielsweise in Unternehmen der Fall, in dem für Mitarbeitende im Außendienst zusätzlich zur vertraglich vereinbarten Vergütung Boni in Aussicht gestellt werden, während Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Möglichkeit des höheren Verdienstes verwehrt bleibt.

Immaterielle Anreize wirken tiefer und länger. Unternehmen, die ihre Angestellte fördern, für ein angenehmes Arbeitsumfeld sorgen und ihnen die Möglichkeit geben, Leben und Arbeit flexibel miteinander zu kombinieren, sind als Arbeitgeber hoch angesehen. Fühlen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl, weil die Atmosphäre im Unternehmen gut ist, spielen sie nicht mit dem Gedanken an einen Wechsel.

Führungskräfte stehen beim immateriellen Anreiz besonders in der Pflicht: Sie müssen darauf achten, wer im Team mit besonderen Fähigkeiten und Talenten überzeugt, um Förderungen vorzuschlagen. Gleichzeitig brauchen sie ein offenes Ohr für Mitarbeitende, die ihre Arbeitszeiten anpassen möchten. Sie achten auf die Stimmung im Team und gehen negativen Strömungen auf den Grund. Führungskräfte, die diese vielfältigen Aufgaben meistern, sind wertvoll für das Unternehmen und sollten ebenfalls mit attraktiven Anreizen im Unternehmen gehalten werden.

Nachteilig beim immateriellen Anreiz ist, dass das Unternehmen zunächst für die Maßnahmen zahlt und nicht sicher sein kann, ob die Investitionen sich lohnen. 

Das richtige Anreizsystem

Damit die Ausgaben für die Anreize nicht umsonst sind, sollten Unternehmen das für ihre Belegschaft passende Anreizsystem zusammenstellen: Unterstützung bei der Kinderbetreuung etwa geht an denjenigen Mitarbeitenden vorbei, die keine Kinder haben. Sie eignet sich hier also nicht als Motivation, während sie für Eltern die beste Idee sein kann. Idealerweise sollten Mitarbeitende daher aus verschiedenen Anreizen die für sie selbst attraktivsten auswählen können.

Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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