Betriebliches Vorschlagswesen
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Betriebliches Vorschlagswesen

Mithilfe des betrieblichen Vorschlagswesens (BVW) können Unternehmen Optimierungen in allen verschiedenen Bereichen vornehmen. Es ist ein wertvolles Instrument des Ideenmanagements, das die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen mit einbezieht: Sie werden dazu angehalten, Verbesserungsvorschläge einzureichen und erhalten bei erfolgreicher Umsetzung in den meisten Fällen Prämien dafür.

Betriebliches Vorschlagswesen betrifft das ganze Unternehmen

Das betriebliche Vorschlagswesen arbeitet mit seinem Ideenmanagement nicht unbedingt zielgerichtet, das heißt: Mitarbeitende aus allen Bereichen des Unternehmens können jederzeit Vorschläge zur Verbesserung einreichen. Optimierungsmöglichkeiten gibt es quasi überall, etwa:

  • in der Produktion
  • bei den Prozessen und Arbeitsabläufen
  • bei der Betriebssicherheit
  • in der Verwaltung
  • im Kundenservice
  • beim Verbrauch von Ressourcen
  • hinsichtlich der Mitarbeiterzufriedenheit

Verbesserungsvorschläge fallen im Normalfall denjenigen ein, die in der entsprechenden Abteilung arbeiten und sich im Arbeitsalltag mit Missständen auseinandersetzen müssen. Das Angebot, dass alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Vorschläge einreichen können, ist daher im Ideenmanagement sinnvoll.

Umsetzung des betrieblichen Vorschlagswesens

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie das betriebliche Vorschlagswesen umgesetzt werden könnte. Besonders niedrigschwellig ist das Angebot eines Ideenbriefkastens: Mitarbeitende können hier jederzeit (auch anonym) ihre Verbesserungsvorschläge in schriftlicher Form einwerfen. Andere Methoden sind etwa:

  • Foren im Intranet des Unternehmens, in denen Mitarbeitende ihre Vorschläge zur Verbesserung veröffentlichen können – hier besteht die Möglichkeit zur Diskussion
  • Ideenwettbewerbe, bei denen die Teilnahme nicht verpflichtend ist, aber alle Teilnehmenden ihre Ideen ausarbeiten und vorstellen können
  • Workshops in Teams, in denen nach Gedankenanstößen gemeinsam neue Ideen entwickelt werden

Es lassen sich auch mehrere Möglichkeiten kombinieren: Ein Ideenbriefkasten und ein Forum im Intranet erlauben jederzeit das Übermitteln von Verbesserungsvorschlägen. Wettbewerbe und Workshops hingegen finden zu bestimmten Zeitpunkten statt und betreffen oft auch nur bestimmte thematische Bereiche, in denen Verbesserung von der Unternehmensführung gerade als wichtig erachtet wird.

Betriebliches Vorschlagswesen und Betriebsrat

Gibt es einen Betriebsrat im Unternehmen, hat er ein Mitbestimmungsrecht beim BVW – das ist in § 87 Abs. 1 des Betriebsverfassungsgesetzes geregelt. Die wichtigsten Grundsätze des betrieblichen Vorschlagswesens sollten in eine Betriebsvereinbarung aufgenommen werden:

  • Wer darf Vorschläge einreichen?
  • Für welche Bereiche dürfen Vorschläge eingereicht werden?
  • Auf welchen Wegen werden Vorschläge eingereicht?
  • Wer entscheidet über die Umsetzung – gibt es ein Gremium?
  • Wie hoch fallen die Prämien für erfolgreich umgesetzte Ideen aus?

Das betriebliche Vorschlagswesen kann allerdings auch ohne einen Betriebsrat und Betriebsvereinbarung geregelt und umgesetzt werden – die Grundsätze sind nicht alle Pflicht. Es ist jedoch grundsätzlich die Pflicht der Arbeitgeber, Prämien für Ideen zu zahlen, die dem Unternehmen einen wirtschaftlichen Vorteil einbringen.

Vorteile des betrieblichen Vorschlagswesens

Das betriebliche Vorschlagswesen bringt mit seinem Mitbestimmungsrecht gleich mehrere Vorteile für Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber sich:

  • Es lässt sich (je nach Art der Umsetzung) ohne großen Zeit- und Kostenaufwand etablieren.
  • Mitarbeitende sind durch die Prämien motiviert, ihre Ideen einzureichen.
  • Durch die Optimierung und die Partizipation am Unternehmen steigt die Mitarbeiterzufriedenheit, die Identifikation mit dem Betrieb wächst und die Fluktuation sinkt.
  • Durch optimierte Abläufe verläuft die Arbeit effizienter und sicherer.
  • Es fallen keine Kosten für externe Berater und Beraterinnen an.
  • Ressourcen werden eingespart.
  • Die interne Kommunikation wird verbessert.
  • Die Kundenzufriedenheit steigt.

Manche Unternehmen schrecken vor der Einführung eines betrieblichen Vorschlagswesens zurück, weil jemand die Ideen sichten und bewerten muss, und auch die Umsetzung ist immer mit Aufwand verbunden. Diese Investitionen von Zeit, Arbeitskraft und Geld lohnen sich jedoch in der Regel, ebenso wie die Zahlung der Prämien im Zuge von erfolgreichen Verbesserungsvorschlägen, die umgesetzt werden.

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Jan Eldo
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