Betriebsblindheit
Nachdenklicher Geschäftsmann mit Laptop in seinem Büro.
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Betriebsblindheit

Nachdenklicher Geschäftsmann mit Laptop in seinem Büro.

Für das Wort „Betriebsblindheit“ gibt es im Wörterbuch mehr als eine Definition: Einerseits bezeichnet es eingefahrenes, unreflektiertes Handeln in allen Lebenslagen, andererseits aber auch ganz konkret im betriebswissenschaftlichen Sinne. Hier ist das Wort in seiner zweiten Definition von Bedeutung.

So äußert sich die Betriebsblindheit

Wer betriebsblind arbeitet, folgt ausschließlich seiner wohlbekannten Routine und geht dabei immer wieder dieselben Abläufe durch. Dabei spielt es keine Rolle, ob es effizientere oder Ressourcen schonendere Alternativen gibt: Die Wörter „Das haben wir doch in der Vergangenheit schon immer so gemacht“ sind hier das Arbeitsmotto, eine neue Beurteilung der Vorgänge und Routinen erfolgt nicht.

Beispiele für Betriebsblindheit

  • Unzureichende Mitarbeiterbindung: Trotz hoher Fluktuationsraten ignoriert das Unternehmen die Gründe für die Kündigungen und setzt keine Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung um. Personalgespräche und Austrittsinterviews werden nicht systematisch ausgewertet, um daraus zu lernen.
  • Fehlende Anpassung an Homeoffice-Trends: Während viele Unternehmen flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten anbieten, besteht ein Unternehmen darauf, dass alle Mitarbeiter täglich im Büro erscheinen. Dies führt zu Unzufriedenheit und Abwanderung von Fachkräften, die Flexibilität suchen. 

Diese Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es für Personaler ist, regelmäßig externe Perspektiven einzuholen und Prozesse kritisch zu hinterfragen, um Betriebsblindheit zu vermeiden.

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Gefahren der Betriebsblindheit

Es gibt Gefahren, die die Betriebsblindheit mit sich bringt und die das Unternehmen von verschiedenen Seiten bedrohen:

  • externe Gefahr – die Konkurrenz zieht am Unternehmen vorbei, weil sie agil und flexibel auf technische Neuerungen und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt reagiert und für umkämpfte Fachkräfte attraktiver wirkt
  • interne Gefahren – Innovation und Veränderungen finden nicht statt, die Mitarbeitenden langweilen sich und sind frustriert, weil sie vielleicht bessere Ideen für bestimmte Situationen haben, sie aber nicht umsetzen dürfen

Geht ein Unternehmen blind durch den Arbeitsalltag, verliert es also seine Konkurrenzfähigkeit und oft genug auch wertvolle Mitarbeitende. Diese suchen sich andere Arbeitgeber, bei denen sie die Chance auf Weiterentwicklung sehen.

Maßnahmen gegen die Betriebsblindheit

Nicht jede Routine ist schlecht und nicht jede Arbeitsweise muss regelmäßig geändert werden. Um aber sicherzugehen, dass die Belegschaft nicht betriebsblind agiert, gibt es verschiedene Maßnahmen:

  • Routinen hinterfragen – ist es sinnvoll, sie weiter durchzuführen? Was war der Grund, weshalb sie etabliert worden sind? Hat sich die Situation inzwischen geändert, sodass die Routine geändert oder angepasst werden muss?
  • Abläufe kontrollieren – ist die aktuelle Arbeitsweise die beste und effizienteste? Gibt es Optimierungsmöglichkeiten, hat es technische Neuerungen gegeben oder besteht die Möglichkeit zur Automatisierung?
  • um Feedback bitten – fällt den Mitarbeitenden etwas auf, was sich verbessern ließe? Wo hakt es in der alltäglichen Arbeitsweise, welche Prozesse sind überholt? Gibt es bereits Ideen für eine Verbesserung?
  • an Weiterbildungen teilnehmen – Schulungen und Seminare öffnen den Geist und ermöglichen es, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Vielleicht lassen sich einige Impulse auf das eigene Unternehmen übertragen?
  • neue Fachkräfte einstellen – es ist grundsätzlich gut, Mitarbeitende aus den eigenen Reihen zu schulen und weiterzubilden, um frei werdende Stellen zu besetzen. Gänzlich betriebsfremde neue Kolleginnen und Kollegen aber können frischen Wind und neue Ideen mitbringen und so überkommene Routinen aufbrechen.
  • Beratung suchen – beim dringenden Verdacht auf Betriebsblindheit ist es eine weise Entscheidung, externe Berater in das Unternehmen einzuladen. Sie nehmen die Abläufe und Prozesse unter die Lupe, sprechen mit der Belegschaft und können schließlich die Probleme aufzeigen und Lösungsansätze nennen.

Grundsätzlich sollten Unternehmer, die sich vom Stillstand durch Gewohnheitsdenken bedroht sehen, sich im Alltag laufend selbst kontrollieren und hinterfragen, was sie im Normalfall als gegeben hinnehmen. Falls das ohne externe Hilfe nicht gelingt, ist es ein Zeichen von Weitsicht, Experten damit zu beauftragen.

Darum lässt sich Betriebsblindheit schwer bekämpfen

Betriebsblindheit ist weitverbreitet. Das liegt einerseits daran, dass Unternehmer sie selbst nur schwer erkennen. Andererseits geht sie einher mit einer gewissen Trägheit, was Veränderungen anbelangt: Oft scheint es nicht der richtige Zeitpunkt zu sein – der Auftrag muss bearbeitet werden, die finanziellen Möglichkeiten sind ausgeschöpft, viele Mitarbeitende sind im Urlaub. So gelingt die notwendige Veränderung aber nicht, da die Situation dafür immer besser sein könnte. In der Zwischenzeit gewinnt die Konkurrenz immer weiter an Vorsprung. Unternehmen sollten also bereits in dem Moment gegen Betriebsblindheit vorgehen, in denen sie erstmalig auffällt.

Fazit

Betriebsblindheit gefährdet die Innovationskraft und Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen. Durch regelmäßige Überprüfung von Routinen, Offenheit für Feedback, Weiterbildungen und externe Beratungen können Unternehmen Prozessblindheit entgegenwirken und ihre Position am Markt stärken.

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