Benchmarks in der Personalarbeit
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Benchmarks in der Personalarbeit

Benchmarks in der Personalarbeit und im Personalcontrolling können für die Personalabteilung strategische Ziele setzen: Die HR weiß so, worauf sie hinzuarbeiten hat und an welchen Stellen es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Allerdings ist Benchmarking im Personalbereich / HR noch nicht besonders weit verbreitet, weil es meist nicht ausreicht, allein die Kennzahlen zweier verschiedener Unternehmen miteinander zu vergleichen.

Diese Benchmarks in der Personalarbeit gibt es

Es gibt zahlreiche verschiedene Kennzahlen, die sich im Bereich der Human Resources, im Personalcontrolling und im Personalmanagement vergleichen lassen, etwa:

  • die Gehaltsstrukturen
  • die Personalbeschaffungskosten
  • die Trainings- und Schulungskosten pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter
  • die Betreuungsquote durch Mitarbeiter der HR
  • die Fluktuationsrate der Mitarbeitenden
  • die Fehl- und Krankheitszeiten der Mitarbeitenden
  • die Zahl der durchschnittlichen Überstunden
  • die Wertschöpfung oder der Umsatz pro Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter
  • Zahl der Vollzeitmitarbeitenden, Teilzeitmitarbeitenden und Auszubildenden
  • Zahl der Führungskräfte
  • Länge der Einarbeitungszeit
  • Mitarbeiterzufriedenheit
  • Mitarbeiterbindung

Während manche der Kennzahlen aus dem Personalwesen wie etwa die Kosten leicht zu beschaffen sind, müssen andere im Personalcontrolling aufwendig erhoben werden – wie sich die Mitarbeiterzufriedenheit etwa entwickelt, lässt sich nur durch wiederholte Befragungen herausfinden.

Das soll Benchmarking in der Personalarbeit ermöglichen

Mittels Benchmarkings soll die Personalabteilung aufgezeigt bekommen, welche Prozesse im Personalwesen bereits gut ablaufen und an welchen Stellen noch Herausforderungen warten. Es gibt Anbieter, die Benchmarks für die Personalabteilung für ganze Branchen oder für einzelne Abteilungen zur Verfügung stellen. So ist es möglich, effiziente strategische Personalarbeit zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Abläufe im eigenen Unternehmen zu verbessern. Die Identifizierung von Zielen wird so vereinfacht.

Möglichkeiten der Benchmarks in der Personalarbeit sind limitiert

Benchmarks in der Personalarbeit können etwa dem Personalmanagement und dem Personalcontrolling bestimmte Anhaltspunkte geben, was die Verbesserungsmöglichkeiten rund um das Humankapital (Human Capital) des Unternehmens betrifft. Wie genau die Optimierung dann aber aussehen soll, lässt sich nicht einfach von einem Unternehmen auf das andere übertragen:

  • Nicht immer ist es möglich, herauszufinden, auf welche Weise das Unternehmen mit den besten Kennzahlen im Personalwesen agiert.
  • Was bei einem Unternehmen Best Practice ist, muss für ein anderes Unternehmen nicht zwingend ebenfalls geeignet sein – was gut funktioniert und was nicht, hängt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie von verschiedenen Faktoren wie etwa der Unternehmenskultur ab.
  • Oft hängen verschiedene Kennzahlen und damit auch Benchmarks direkt miteinander zusammen. Unterschiedliche Aufgaben des Personalcontrollings etwa können durch mehrere Kennzahlen abgebildet werden.

Ein Beispiel: Sind in einem Unternehmen die Fluktuationsraten ebenso hoch wie die Fehlzeiten der Mitarbeitenden, während gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit eher gering ausfällt, deutet dies auf strukturelle interne Probleme im Unternehmen hin, die man nur mit einem ganzheitlichen Ansatz bewältigen kann. Es reicht also nicht aus, Konkurrenzunternehmen zu betrachten und herauszufinden, was diese anders machen. Vielmehr ist es nötig, die eigene Belegschaft zu befragen, was ihnen an ihrer Arbeit, an der Organisation und den Bedingungen nicht gefällt.

Mit dieser Information ist es möglich, den Problemen grundlegend Abhilfe zu schaffen. Allerdings ist das in schweren Fällen nicht mithilfe kleiner Stellschrauben möglich: Oft muss sich die Unternehmenskultur an sich ändern, was ein schwerwiegender und andauernder Prozess ist, der Zeit, Geld und Kraft kostet. Eine Schablone aus einem anderen Unternehmen anzulegen, ist hier nicht möglich, da immer die gewachsenen Strukturen mit in den Wandel einbezogen werden müssen. Hier geben Benchmarks also nur einen Hinweis auf nötige Änderungen, keine Hilfestellungen für die Änderungen an sich. 

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Jan Eldo
Jan Eldo versorgt die Leser:innen im Journal und Glossar mit neuen Inhalten: Was tut sich in der HR-Welt? Wie lässt sich Lohn am besten gestalten? Als studierter Germanist und Philosoph interessieren ihn besonders die gesellschaftlichen Auswirkungen und Möglichkeiten einer progressiven Lohngestaltung.
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