Interkulturelles Management
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Interkulturelles Management

Interkulturelles Management (Intercultural Management) ist ein Unterbereich des internationalen Managements. Während internationales Management sich allerdings mit der Koordination des kompletten Betriebs gegenüber dessen Umgebung befasst, kümmert sich das interkulturelle Management nur um den Bereich der Kultur. Es ist dafür zuständig, dass das Unternehmen erfolgreich Herausforderungen meistert, die in Situationen mit interkulturellen Überschneidungen entstehen. Gleichzeitig ist es dafür verantwortlich, dass die Vielfalt der Kulturen im Unternehmen (Diversity) gewinnbringend genutzt werden kann.

Wann ist interkulturelles Management sinnvoll?

Im Zuge der Globalisierung wurde es normal, dass gerade bei international agierenden Konzernen zahlreiche Angehörige verschiedener Kulturen zusammenarbeiten. Es gibt hier also oft Unterschiede in ganz verschiedenen Bereichen, wie etwa:

  • Sprache
  • Gesellschaftsordnung
  • politische Überzeugung
  • Grad des Individualismus
  • Weltanschauung
  • Hierarchieverständnis
  • Werte
  • Risikofreudigkeit

Je mehr verschiedene Kulturen und Internationales in einem Unternehmen aufeinandertreffen, desto wichtiger und sinnvoller ist das interkulturelle Management: Es kann nicht nur beim gegenseitigen Verständnis und Anerkennung der Kompetenz anderer helfen, sondern auch einen Vorteil aus den bestehenden Unterschieden ziehen. Die Wichtigkeit des interkulturellen Managements zeigt sich auch darin, dass an der Hochschule im Studium der Betriebswirtschaftslehre / Betriebswirtschaft der entsprechend angewandte Schwerpunkt (interkulturelles Management / Intercultural Management) angeboten wird.

Interkulturelles Management und die Unternehmenskultur

Die Herausforderung interkultureller Unterschiede macht es für internationale Unternehmen schwierig, in verschiedenen Ländern ihre Unternehmenskultur zu definieren. Es gibt drei verschiedene Ansätze, wie Unternehmen mit dieser Herausforderung umgehen können:

  • mit der monokulturellen Strategie – hier wird die Unternehmenskultur des Mutterunternehmens ohne Anpassungen auf das Tochterunternehmen in einem anderen Land und einer anderen kulturellen Umgebung übertragen, was allerdings für kulturelle Differenzen sorgen kann
  • mit der multikulturellen Strategie – hier entwickeln die Tochterunternehmen in ihrem eigenen kulturellen Umkreis ihre eigene Unternehmenskultur, die von der ursprünglichen komplett abweichen kann
  • mit der Mischkulturstrategie – hier werden die beiden verschiedenen Unternehmenskulturen zu einer neuen verschmolzen, die daher die Vorteiler beider Kulturen genießt 

Welcher Ansatz jeweils der geeignete ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab – etwa von den Ländern und den dort geltenden Regeln, von der Zusammensetzung der Belegschaft und von weiteren Punkten.

Interkulturelles Management: Aufgaben

Das kulturelle Management spielt in vielen verschiedenen Unternehmensbereichen eine Rolle. Der Personalabteilung greift es etwa bei kulturellen Fragen in der Personalauswahl und Personalentwicklung unter die Arme.  Die Unternehmensführung verlässt sich auf das interkulturelle Management, wenn es um Führungsfragen, um die passende Gestaltung der Arbeitsprozesse sowie um Fragen des Outsourcings geht. 

Auch die Marketingabteilung profitiert von dem Wissen, das die Angehörigen des interkulturellen Managements an der Hochschule oder während des Arbeitsalltags gesammelt haben. Ein breites Betätigungsfeld ist zudem das Organisations- und Wissensmanagement: Alle unterschiedlichen Kompetenzen, die in das Unternehmen getragen werden, sollen schließlich den Kolleginnen und Kollegen zugänglich gemacht werden.

Interkulturelles Management: Die Vorteile

Das interkulturelle Management bringt für Unternehmen, in denen viel Diversity herrscht, gleich mehrere Vorteile mit sich:

  • Es behebt Verständigungsprobleme, die nicht ausschließlich auf Sprache zurückzuführen sind.
  • Es macht das Wissen von Angehörigen verschiedener Kulturen für das Unternehmen nutzbar.
  • Es sorgt für Weiterentwicklung und Fairness.
  • Es hilft bei der Vermeidung von Fehlern und Fettnäpfchen, wenn das Unternehmen in ein weiteres Land expandiert.
  • Es steigert die Problemlösungskompetenz des Unternehmens.
  • Es verbessert das Employer Branding und zieht kompetente Fachkräfte an.

Das interkulturelle Management ist also nicht nur imstande, missverständliche oder unangenehme Situationen aufzulösen oder zu vermeiden, sondern kann dem Unternehmen gegenüber der Konkurrenz einen reellen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

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Jan Eldo
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