„Qualifizierung“ ist die Bezeichnung für alle Maßnahmen, die zum Aufbau, zur Erhaltung und zur Erweiterung aller Fertigkeiten und Fähigkeiten beitragen, die zur Durchführung beruflicher Aufgaben nötig sind. Die Qualifikationen wiederum beschreiben die Eignung einer Person für einen bestimmten Beruf – sie umfasst Schlüsselqualifikationen, Fach- und Sozialkompetenzen. Allerdings kann es im Arbeitsumfeld leicht zu einer Begriffsverwechselung kommen.
Qualifizierung: Weitere Definition und Bedeutungsunterschied
Es gibt für die Qualifizierung im Arbeitsumfeld mehr als nur eine Definition. Dieser Artikel behandelt die oben beschriebene, allerdings bezeichnet Qualifizierung auch den Nachweis, dass eine Anlage, eine Produktionseinrichtung oder bestimmte Räumlichkeiten geeignet sind, um eine bestimmte Produktqualität hervorzubringen. Der Nachweis der Eignung von Verfahren oder einem Prozess hingegen wird Validierung genannt.
Diese Qualifizierungen sind die Grundlagen
Die erste Qualifizierung für die beruflichen Aufgaben später erhalten Kinder bereits in der Schule. Diese ist allerdings noch unspezifisch – thematisch passendere Qualifizierungen erwerben junge Leute in der Ausbildung oder im Studium. Dies sind die grundlegenden Qualifizierungen, die die meisten Menschen durchlaufen und ohne die man auf dem Arbeitsmarkt wenige Chancen hat.
Dafür ist die weitere Qualifizierung gut
Wer neue berufliche Herausforderungen sucht, muss oftmals mehr Qualifikationen aufweisen, als er oder sie im Job erlernen konnte. Unter diesen Umständen kann eine Qualifizierung in Form einer Weiter- oder Fortbildung helfen, die Lücken zu schließen. Wer eine Qualifizierungsmaßnahme durchgeführt hat, muss den Nachweis darüber erbringen – andernfalls ist sie für das berufliche Fortkommen nicht von Belang.
Da ein Einstieg oder ein Wiedereinstieg in den beruflichen Alltag ohne die passende Qualifikation nicht gelingt, gibt es spezielle Qualifizierungsmaßnahmen zur Weiterbildung für Menschen, die schon länger arbeitslos oder arbeitslos und älter als 50 Jahre sind. Ihnen wird so eine Hilfestellung gegeben, um sich zu qualifizieren.
Im Anforderungsprofil in Stellenausschreibungen erklären Unternehmen, was sie von den Bewerberinnen und Bewerbern erwarten. Fehlen bestimmte Fähigkeiten, können Interessierte die jeweilige Qualifizierung erwerben. So verbessern sie ihre beruflichen Chancen und Aufstiegsmöglichkeiten.
Qualifizierung im oder neben dem Job
Es gibt die Möglichkeit, Qualifizierungen während der oder parallel zur Arbeitszeit durchzuführen. Man beschreibt sie auch als
- on the job
- near the job
- off the job
Eine Qualifizierung on the job, also während des Arbeitsalltags, kann etwa eine Onboarding-Maßnahme sein, aber auch ein Mentoring-Programm, eine Schulung oder ein Coaching. Programme near the job umfassen etwa Lerngruppen oder Projektarbeiten. Qualifikationsmaßnahmen off the job sind zeit- und kostenintensiver und werden nicht während des Jobs durchgeführt – sie finden meist an Wochenenden oder nach der Arbeitszeit statt, etwa in Form von Seminaren, Workshops und Fortbildungen.
Interesse der Arbeitgeber an der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden
Unternehmen sind unter bestimmten Voraussetzungen im Zuge der Personalentwicklung oft bereit, ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit für Qualifizierungen zu eröffnen. Sie möchten ihre freien Stellen mit gut ausgebildeten Fachleuten besetzen, ohne auf dem Arbeitsmarkt mit der Konkurrenz zu streiten. Weiterbildungen sind also in ihrem Sinne. Daher bezahlen sie oft Schulungen oder andere Maßnahmen nach ihrem eigenen Bedarf. Das bedeutet, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Qualifizierung nicht ihrem Talent und ihrer Anlage gemäß aussuchen können, sondern dafür überprüft werden.
Für Beamtinnen und Beamte sind bestimmte Qualifizierungen gemäß Bundeslaufbahnverordnung sogar vorgeschrieben. So wird sichergestellt, dass sie jederzeit auf dem neusten Stand sind, was ihre Kompetenzen betrifft: Bei vielen Jobs ist lebenslanges Lernen besonders wichtig, um die anfallenden Aufgaben kompetent durchführen zu können.