Geprägt von Wirtschafts- und Klimakrisen, von Kriegen, die durch die Aufmerksamkeit in öffentlichen Medien präsenter sind denn je und beeinflusst von Protestbewegungen, die die ganze Welt erschüttern, rüstet sich jetzt die neue Generation für den Arbeitsmarkt. Sie ist erfahrungsbezogen, schnell, visuell, kreativ, politisch und ständig verfügbar. Aber um sie im Zuge des Fachkräftemangels rekrutieren und motivieren zu können, müssen wir sie erst mal verstehen.
Wie tickt denn eigentlich die GenZ?
Die Generation Z gelten als digital natives. Mit der technischen Affinität einhergehend, ist diese Generation stark untereinander digital vernetzt. Die Antworten auf offene Fragen werden schnell im Internet abgerufen. So sind sie sich aber auch über den Fachkräftemangel und dem War for Talents bewusst. Sie kennen ihre Möglichkeiten und ihren Wert und nutzen diese Kenntnisse selbstsicher, um sich die passenden Arbeitsbedingungen nach ihren Vorstellungen auszuhandeln. Dabei geht es ihnen weniger um die Höhe des Gehalts, sondern mehr um die eigene Selbstverwirklichung, dem Spaß am Beruf und einem guten Arbeitsklima. Zwar ist ihnen die Flexibilität ein hohes Gut, allerdings fordern sie in der Arbeitswelt wieder festere Strukturen. Statt Work-Life-Balance oder Blending, neigt die junge Bevölkerung zu einer Work-Life-Seperation, einer strikten Trennung von Beruf und Freizeit. Nur so sind sie der Meinung, ihre kostbare freie Zeit schützen zu können.
Aber wie erreichen wir denn überhaupt die GenZ und entsprechend die Newcomer Talents? Und wie kommunizieren wir am besten mit ihnen am Arbeitsplatz?
Vernetzt und eingeloggt – was nun?
Die junge Bevölkerung ist auf den meisten sozialen Medien vertreten und führt sie an. Diese ständige digitale Erreichbarkeit entfaltet neue, verschiedene und kreative Wege, Newcomer anzusprechen. Dieses große Potenzial sollte allerdings achtsam genutzt werden. Denn zwischen einer kreativen Ansprache und der Verletzung der Seriosität des Betriebs liegt häufig eine schmale Gratwanderung. Recrutingmaßnahmen über soziale Kanäle kann schnell zu quantitativen und weniger qualitativen Bewerbungen führen. Setzen Sie daher vorrangig auf einen mobilen Recrutingprozess. Mit wenigen Klicks soll es ermöglicht werden, sich schnell und einfach zu bewerben. Wichtig ist hier auch eine zeitnahe Rückmeldung.
Studien ergeben, dass die neue Generation ihr Kaufverhalten von den Werten des Unternehmens und ihrer politischen Haltung beeinflussen lässt. Wird zum Beispiel das Unternehmen laut, indem es im Netz politische Korrektheit zeigt, wird Anerkennung geerntet. Wenn diese Werte nicht nur in einem Recruiting Video betont, sondern tagtäglich ausgelebt werden, wird nicht nur die Identifizierung der Bestandsmitarbeitenden, sondern auch der Interessenten mit dem Betrieb gefördert. Eine große Herausforderung liegt hier allerdings in dem Konkurrieren um die Aufmerksamkeit. Denn die tagtägliche Überflutung von kurzen Videos auf TikTok und Instagram senkt die Aufmerksamkeitsspanne enorm. In der Kürze liegt also wirklich die Würze.
Kommunikation am Arbeitsplatz
Hier sind 6 Tipps für eine bessere Kommunikation am Arbeitsplatz:
- Schnelles Feedback: Die GenZ erwartet konstruktives und regelmäßiges Feedback auf einzelne Tasks. Sie wollen wissen, wo sie stehen.
- Auf einer Augenhöhe begegnen: Tauschen Sie sich also regelmäßig mit ihren jungen Mitarbeitenden aus, hören Sie sich Verbesserungsvorschläge und Ideen an. Zeigen Sie ihnen, dass ihre Meinung bedeutend ist. So können flache Hierarchien gefördert werden.
- Persönliche Kommunikation: Trotz digital natives bevorzugen 51 Prozent der Befragten nach einer Studie von Yello eine persönliche statt digitale Kommunikation
- Akzeptanz der Work-Life-Separation: Feierabend ohne schlechtes Gewissen nach produktivem Arbeitstag
- visuell und schnell auf dem Punkt kommend kommunizieren
- keine falschen Versprechungen: Zerplatze Hoffnungen führen schnell zu Demotivation und Entfremdung mit dem Betrieb
Wie motivieren wir sie?
Nachdem wir Newcomer für uns gewinnen konnten, müssen wir stets ihre Motivation aufrechterhalten. Neue Strategien im Personalbereich sind nun essenziell. Denn bereits in den Vorgenerationen wurde eine fehlende emotionale Bindung zum Arbeitgeber empfunden. Dieser Trend entwickelt sich fort und wird durch die Unverbindlichkeit beschleunigt. Aufgrund der ständigen Verfügbarkeit sind Terminverschiebungen und Absagen schnell und einfach durchzuführen. Daher müssen wir die junge Bevölkerung stets am Ball halten. Und so gehts:
- Einbindung in interessante Projekte
- wechselnde Herausforderungen
- Job-Rotation
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Top-Down-Praktiken? Es ist wichtig, konkrete und messbare Ziele aufzustellen. Diese sollten gemeinsam vereinbart werden, da meistens die Ausführenden eine realistischere Einschätzung abgeben können. Nicht realisierbare Ziele führen zu Demotivation. Eine ambitionierte strategische Planung sollte also am besten gemeinsam erarbeitet werden.
- Ergebnisorientierte Führung: regelmäßige Überprüfung der Ziele und zeitnahe Reaktion, wie Anpassungen, bei Veränderungen
Zusammenfassung
Die technisch affine, ideenreiche und visuelle Generation erwartet flache Hierarchien in der Arbeitswelt. Hier ist schnelles und regelmäßiges Feedback genauso wie das Einbringen der eigenen Ideen, das Vorantreiben durch eigene Maßnahmen und das Kundgeben von eigenen Vorstellungen. Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Arbeitsleben mit zusammen erarbeiteten Zielen hält die GenZ motiviert.