10 Tipps, um mit gutem Diversity Management Wettbewerbsvorteile zu schaffen

Diversity Management ist für Firmen ein Buzzword, ein Teilbereich des Personalwesens oder bereits ein zentrales Schlüsselelement zum Unternehmenserfolg. Diversity Management ist aber vor allem eines: eine unabdingbare Regulierung für die Arbeitswelt und Politik, die unterschiedlichen Potenziale zu entfalten, zu fördern und zu zelebrieren. 

Das ist Diversität

Durch das kontroverse Thema der Frauenquote steht häufig die Geschlechtervielfalt in höheren Positionen im Zentrum des Diversity Managements im Betrieb. Dabei bildet das Geschlecht nur einen von vielen Punkten ab, mit denen sich der Personalteilbereich beschäftigen soll, um Vielfalt zu gewähren. So versucht der erste Paragraf des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) Benachteiligungen, die durch die folgenden Kategorien ausgelöst werden können, zu verhindern:

  • Rasse
  • ethnische Herkunft 
  • Geschlecht 
  • Religion und Weltanschauung
  • Behinderung
  • Alter
  • und sexueller Orientierung 

Hier spielen Arbeitgebende eine zentrale Rolle, die ihre Mitarbeitenden nicht wegen der oben genannten Gründen benachteiligen dürfen. Es soll also eine Gleichstellung innerhalb des Unternehmens sichergestellt werden. Aber wo beginnt überhaupt Gleichstellung im Betrieb und wie kann man diese gezielt für den unternehmerischen Erfolg nutzen?

Vielfalt als Mehrwert

Vielfalt schafft Wachstum. 

Andere Perspektiven, andere Denkweisen und andere Standpunkte kurbeln das Lösen von Problemen an. Denkblockaden und Tunnelblicke können durch eine diverse Aufstellung aufgebrochen werden. Zudem ist es leichter, neue Mitarbeitende zu finden und sich auf dem Arbeitgebermarkt durchzusetzen. Rund 76 Prozent der Teilnehmenden der Glassdoor Studie 2020 zum Thema Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz gaben an, dass für sie eine vielfältige Arbeitskraft ein wichtiger Faktor bei der Jobsuche ist. Das zeigt auch eine Statista Studie. Laut ihr liegt der größte Vorteil des Diversity Managements bezüglich der Innen- und Außenwahrnehmung des Unternehmens im Employer Branding. Das spricht für einen erfolgreichen Recruiting-Prozess, das Top-Talente und vielversprechende Potenziale anzieht. Diversity stärkt aber auch die Mitarbeiterbindung, da Mitarbeitende sich in ihrem Arbeitsumfeld wertgeschätzt, verstanden und akzeptiert fühlen. Es treibt die Identifikation mit dem Unternehmen voran und entfacht neue Motivation. Durch eine diverse Aufstellung wird das Arbeitsumfeld interessanter und übt einen inspirierenden Effekt auf die Arbeitnehmenden aus. Außerdem kann das Unternehmen so auch seine Internationalisierung nach innen abbilden. Durch die Digitalisierung und Globalisierung der Märkte werden auch die Partnerschaften und der Kundenstamm immer facettenreicher. Gerade Branchen, die einen engen Kundenkontakt haben, sind besonders bunt aufgestellt. Das hat einen direkten Einfluss auf das Unternehmensimage. Diversity innerhalb des Unternehmens verbessert das Image nach außen. So kann sich das Unternehmen indirekt positionieren und zeigt eine offene und willkommen heißende Arbeitskultur, die nicht nur neue Arbeitnehmende anlockt, sondern den Kundenstamm erweitert und Partnerschaften bildet und intensiviert. 

Diversität fördern und Inklusion schaffen – 10 Tipps

Eine vielfältige Arbeitskultur trägt also zum Wachstum des Unternehmens bei. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie erfolgreich Diversity fördern und für ein inklusives Arbeitsumfeld sorgen, das schon beim Bewerbungsprozess anfängt:  

  1. Umstrukturierung des bestehenden Recruitings für mehr Chancengleichheit: Setzen Sie beispielsweise die blind hiring Methode ein. Bei dieser Form des Recruiting-Prozesses werden nur die Qualifikationen und Erfahrungen des Arbeitssuchenden aufgelistet. Hier bei Belonio steht allerdings der Mensch unabhängig von den mitgebrachten Qualifikationen im Vordergrund. Wichtig für uns ist es, dass man Motivation und gemeinsame vielversprechende Ziele mitbringt. Denn letztendlich gilt, dass Tasks erlernbar sind und Übung den Meister bzw. die Meister*in macht. 
  2. Angebot von Sprachkursen zur Überbrückung von Sprachbarrieren und zur Erleichterung des Onboardings bei internationalen Mitarbeitenden 
  3. Mentoring-Programme für Angestellte wie zum Beispiel Awareness Trainings gegen Stereotypen, kulturspezifische Coachings, Kommunikation am Arbeitsplatz u. v. m.
  4. Regelmäßige abteilungsübergreifende Projekte für eine intensivere Zusammenarbeit des Teams
  5. Bereitstellung von Gebetsräumen
  6. Barrierefreies Arbeitsumfeld, wie eine barrierefreie Bürolandschaft, aber auch in der Digitalisierung z. B. zur Kommunikation von Gehörlosen
  7. flexible Arbeitsmodelle
  8. Einführung eines multikulturellen Kalenders 
  9. Individuell anpassbare Familienpolitik zur Unterstützung bei individuellen Bedürfnissen, Berücksichtigung alleinerziehende Elternteile oder Pflegefälle in der Familie
  10. Solidarität bei Protestbewegungen 

Hier ist es aber wichtig, gerade beim letzten Stichpunkt, eine langwierige Anteilnahme und Anerkennung nach außen zu zeigen. Virtual Signaling, wie die pride flag auf LinkedIn zu vermerken, ohne sich zusätzlich mit dem Thema auseinanderzusetzen, kann Ihr Unternehmen in ein schlechtes Bild rücken. Es ist also eine klare und konstante Positionierung nötig, die sich nicht mit der eigenen Arbeitsweise und der Arbeitskultur widerspricht. 

Zusammenfassung

Vielfalt im Unternehmen wirkt sich positiv in unterschiedliche Richtungen aus. Vom War of Talents über das Ausschöpfen aller Potenziale bis zu neuen Partnerschaften und größer werdenden Kundenstamm wird deutlich, wie machtvoll Diversität ist und sein kann. Und damit gilt nach wie vor: Diversity Management ist eine unabdingbare Regulierung, um den Unternehmenserfolg anzukurbeln und das Potenzial auszuschöpfen. Beginnend beim Recruitingprozess und endend in einer langwierigen konstanten Positionierung und Einhaltung der gesellschaftlich anerkannten Werte.

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